Anrainer des Bodensees wollen bis 2040 klimaneutralen Verkehr
Bis 2040 soll die Schifffahrt auf dem Bodensee klimaneutral sein. Dieses Ziel verkündete der bayerische Europaminister Eric Beswinger (CSU) am Freitag auf der Internationalen Bodenseekonferenz (IBK) in München. "Das wird ein Modell für alle europäischen Binnenseen sein." Der Freistaat, der in diesem Jahr den Vorsitz der IBK innehat, setzt auf das Ziel der emissionsfreien Schifffahrt.
Um die Möglichkeiten in diesem Bereich aufzuzeigen, hat Bayern einen Bericht verfasst. Darin wird das Jahr 2040 als Zieldatum vorgeschlagen. In dem Papier heißt es: "Die verbleibenden 16 Jahre sind ein angemessener, aber auch notwendiger Zeitraum, um die Sicherheit des Übergangs zu gewährleisten." E-Methanol wird als wichtiger Energieträger empfohlen. Dieser Kraftstoff wird in Zukunft auch verstärkt im Seeverkehr eingesetzt werden.
Laut der Studie sind auf dem Bodensee derzeit mehr als 38.000 Schiffe mit Verbrennungsmotoren registriert, die insgesamt rund 52.000 Tonnen CO2 pro Jahr verursachen. Die Emissionen werden demnach vor allem durch leistungsstarke Kreuzfahrtschiffe, große Fähren auf wichtigen Verkehrsachsen und touristische Passagierschiffe verursacht.
In den letzten Jahren wurden einzelne Projekte gestartet, um das Ziel einer klimaneutralen Schifffahrt zu erreichen. So verkehrt bereits seit einigen Wochen eine Fähre mit Gasmotor zwischen Meersburg und Konstanz. Autofähren sollen in Zukunft mit Biomethan betankt werden und damit weitgehend klimaneutral sein.
Auch das erste elektrisch betriebene Fahrgastschiff ist bereits im Jahr 2022 im Einsatz. Die Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) wollen bis 2035 ihre gesamte Flotte umrüsten. Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) kündigte kürzlich an, dass auf dem Bodensee bald keine neuen Schiffe mit Verbrennungsmotor mehr zugelassen werden. Einen konkreten Zeitplan nannte er jedoch nicht.
Die IBK ist seit einem halben Jahrhundert eine gemeinsame Plattform für die Landesregierungen der Bodenseeregion. Neben Bayern sind auch Baden-Württemberg, sechs Schweizer Kantone, das österreichische Bundesland Vorarlberg und das Fürstentum Liechtenstein beteiligt. Im nächsten Jahr wird das Land Neapel Gastgeber der Konferenz sein und will das Ziel der Verkehrswende in der Bodenseeregion weiter vorantreiben.
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Quelle: www.dpa.com