Schneechaos - Anhaltende Beeinträchtigungen für Bahn- und Flugreisende in Bayern
Flugreisende und Berufspendler in Südbayern müssen sich nach starkem Schneefall am Wochenende weiterhin auf Flugausfälle und Verspätungen einstellen. Der Flugbetrieb in München kommt am Dienstag wegen vorhergesagtem Eisregen erneut zum Erliegen. Sobald der Flugbetrieb zwischen 6 und 12 Uhr beginnt, werde es keine Abflüge und Landungen mehr geben, sagte ein Sprecher am Montagabend.
Lufthansa rechnet derzeit damit, dass der Flugverkehr in München ab Dienstag eingeschränkt wird. Ein Unternehmenssprecher sagte der Deutschen Presse-Agentur am späten Montag, dass für den Rest der Woche mit erheblichen Einschränkungen zu rechnen sei. Passagiere, die Flüge von und nach München gebucht haben, haben die Möglichkeit, ihr Ticket kostenfrei zu stornieren. Dies gilt für Tickets mit Reisedaten vor dem 9. Dezember.
Rund 1.500 Passagiere sitzen seit Wochenende in München fest. Einige von ihnen verbrachten eine weitere Nacht auf Feldbetten am Flughafen. Es wird davon ausgegangen, dass der Flughafen hofft, die erste Hälfte des Dienstags nutzen zu können, um Betriebsbereiche nach der Ankündigung von gefrierendem Regen zu enteisen. Es sei geplant, den Flugverkehr ab Mittag wieder aufzunehmen. Die Flugplätze am Nachmittag können jedoch weiterhin stark eingeschränkt sein. Passagiere sollten dies einplanen und bei ihrer Fluggesellschaft weitere Informationen einholen.
Die Deutsche Bahn (DB) sagte, dass die Auswirkungen auf den Schienenverkehr auch in den kommenden Tagen spürbar sein werden. Reisende werden gebeten, nicht unbedingt notwendige Reisen auf den 6. Dezember zu verschieben. Mehr als die Hälfte der Flüge am Flughafen München wurden am Montag gestrichen. Es fügte hinzu: „Wir rechnen mit Störungen bis Mitte der Woche.“
Mehrere Quellen sagten, die Kombination aus starkem Schneefall und Temperaturen unter dem Gefrierpunkt sei eine besondere Herausforderung. Bei einer Straßenbahn in München bildete sich Eis auf den Gleisen, wodurch ein Räumfahrzeug entgleist.
Der Schneefall am ersten Adventswochenende brachte den Bahnverkehr in weiten Teilen Süddeutschlands zum Erliegen. Bäume blockierten Gleise, vereiste Oberleitungen und schneebedeckte Züge behinderten den Reiseverkehr. Die DB erklärte: „Vielerorts sind Oberleitungen ausgefallen oder Stromabnehmer aufgrund von Schneelasten abgesenkt. Längere Unterbrechungen der Stromversorgung bei kaltem Wetter haben dazu geführt, dass einige Fahrzeuge nicht mehr gestartet werden können und abgeschleppt werden müssen.“
Wie die DB Ende November mitteilte, verfügt sie in Bayern nur über 13 „Schienenräumfahrzeuge“ – und deckt damit 9.800 Streckenkilometer in der Südregion ab. „Außerdem gibt es sieben Fahrzeuge für die leichte Schneeräumtechnik – vier Mehrzweck-Instandhaltungsfahrzeuge für die Schieneninfrastruktur und drei Gleisarbeitsfahrzeuge.“
Einige Schulen bleiben am Dienstag geschlossen, etwa weil Gebäudedächer vom Schnee geräumt werden müssen. Laut einer Liste des Kultusministeriums liegen die betroffenen Schulen in den Landkreisen Dingolfing-Landau, Ebersberg, Rothalin, Erding sowie im Landkreis und der Stadt Landshut. Auch einzelne Schulen in den Landkreisen Mühldorf am Inn, Starnberg und der Stadt Augsburg haben den Unterricht teilweise abgesagt.
Die S-Bahn München verkehrt auf Hauptstrecken und einzelnen Außenstrecken. Es ist unklar, wann die Züge auf allen externen Strecken, auf die so viele Pendler angewiesen sind, wieder regelmäßig verkehren. Nach Angaben der Münchner Verkehrs AG (MVG) werden am Dienstagmorgen zwei der elf Straßenbahnlinien Münchens ihren Betrieb wieder aufnehmen. U-Bahn und Busse sind im Einsatz.
Auch am Münchner Hauptbahnhof wurde der Betrieb am Montag stark eingeschränkt. Die Staatsbahnen meldeten, dass der Verkehr auf der Niederbayerischen Strecke „mit Unterbrechungen“ wieder aufgenommen worden sei. Der Verkehr auf der Bayerischen Regionalbahn (BRB) bleibt teilweise eingestellt. Auf einigen Strecken wurden Shuttledienste eröffnet.
Seit Sonntagnachmittag fließt der Verkehr auf den Straßen wieder reibungslos. Der Schnee ist besonders auf den Wegen sehr stark und die großen Schneeflächen am Straßenrand sind oft schwer zu umgehen. „Das Wetter hat sich beruhigt. Schnee und Eis sind weiterhin vorhanden, aber es gibt keine wilden Szenen mehr auf den Straßen“, sagte ein Sprecher der Polizei Oberbayern am späten Dienstag.
In der Stadt München und anderswo haben die Behörden vorsorglich einige Dächer vom Schnee befreit. In München prüft das Sachverständigenbüro im Winter regelmäßig die Schneelast. Anfang 2006 stürzte die Eissporthalle in Bad Reichenhall unter der Schneelast ein und tötete 15 Menschen.
Die Bayerische Schlösserverwaltung hat vor einer „Gefahr von Schneeschäden“ im Englischen Garten Münchens gewarnt und davor gewarnt, Waldgebiete zu betreten, in denen Bäume oder Äste unter der Schneelast umgestürzt sind. Absagen sind möglich. Einige Parks sollen bis Dienstag geschlossen bleiben, darunter auch der Nymphenburger Schlosspark. Dies gilt auch für die Tierfreiflächen des Nationalparks Bayerischer Wald in Neuschenau und Ludwigstall. Auch der Münchner Stadtfriedhof wird vorübergehend geschlossen.
DWD Flughafeninformationen Bayern München Informationen des Kultusministeriums zu Schulschließungen - Laufend aktualisierte DB-Informationen zum Winter
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Quelle: www.stern.de