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Angst vor Wölfen - Regionalrat lädt Umweltministerin nach Rhön ein

In der Rhön-Region sind wiederholt Nutztiere gestorben. Lokale Politiker fordern einfachere Regelungen für die Wolfserschießung. Ein District Administrator möchte auch Bundesumweltministerin Lemke von diesem überzeugen.

In der RheineBenachbarten Region wächst der Unmut bei Viehhaltern wegen Wolfmanagement.
In der RheineBenachbarten Region wächst der Unmut bei Viehhaltern wegen Wolfmanagement.

- Angst vor Wölfen - Regionalrat lädt Umweltministerin nach Rhön ein

Nach einer Serie von Wolfsangriffen im Landkreis Rhön-Grabfeld hat der lokale Landrat Thomas Habermann (CSU) das Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) zu Krisengesprächen in die Rhön eingeladen. "Unser zentraler Wunsch ist es, den Schutzstatus des Wolfs so zu ändern, dass eine unabhängige Regulation der Population und damit eine effektive Schutz der Tierhaltung möglich ist," heißt es in Habermanns Brief. Lemke ist eingeladen, "sich vor Ort ein Bild von der Lage zu machen," doch der Termin kann auch in Berlin stattfinden.

Laut einer Liste des Landratsamts gab es in den letzten Wochen und Monaten mehrere Vorfälle, bei denen tote Nutztiere gefunden wurden. Allein im Juli starben fünf Ziegen, sieben Schafe und ein Lamm. Die Liste umfasst den Zeitraum von Ende September 2023 bis Ende Juli 2024 und enthält auch ein totes Pferd, bei dem jedoch kein Wolf als Verursacher identifiziert werden konnte.

Zunehmende Angriffe auf Nutztiere durch Wölfe

"Die Tierhaltung in der Rhön ist einer der entscheidenden Faktoren für die Landschaftspflege und den Erhalt der 'Offenlandschaft'," heißt es im Brief. Die zunehmenden Angriffe auf Wölfe auf Nutztiere stellen jedoch ein Risiko dar, dass bestehende Weidekonzepte nicht mehr wie bisher umgesetzt werden können. "Speziell die noch existierenden kleinen Höfe in der Rhön, die Landschaftspflege - oft mit staatlicher Förderung - betreiben, sind besonders von Wolfsangriffen betroffen."

Da die bisher im Rahmen des Wolfsmanagements genommenen Herdenschutzmaßnahmen nicht ausreichen, um die Tierhaltung wie bisher fortzuführen, ist "aktive Populationenregulierung" erforderlich, um die Wolfspopulation zu regulieren, ohne auf Schadensereignisse zu warten.

Wölfe genießen strengen Schutz

Eine solche Handhabung des Wolfs ist in Deutschland jedoch nicht so einfach möglich, da in Europa Wölfe unter strengen Schutz stehen und nicht denselben Jagdregeln unterliegen wie beispielsweise Rehe oder andere Wildtiere.

Für Änderungen des Schutzstatus auf europäischer Ebene müsste Deutschland zunächst einen "günstigen Erhaltungszustand der Wolfspopulation" feststellen, betonte Habermann. Die aktuellen Regelungen, die nur eine zeitlich oder räumlich begrenzte Bejagung von Wölfen erlauben, bereiten "beträchtliche Unannehmlichkeiten bei Tierhaltern, ja führen sogar zur Verzweiflung."

"It is expressly pointed out that it is not about removing the wolf from the Rhön. Our goal is rather to achieve the balance between humans and nature, as described at the beginning, also with regard to the wolf," Habermann said.

The list of livestock casualties in the Rhön district includes several incidents of deaths, with five goats, seven sheep, and one lamb killed in July alone. Other livestock, such as a dead horse, have also been affected, albeit without a detected wolf involvement.

The increasing wolf attacks on livestock are posing a threat to the traditional grazing concepts in the Rhön, particularly impacting the small farms that contribute to landscape management.

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