Staatsschutzverfahren - Angriffsplan: Verteidigung fordert Nachsicht
Verteidiger des Hamburger „Staatsschutzverfahrens“ gegen zwei Brüder aus Syrien, die angeblich einen Bombenanschlag auf eine schwedische Kirche geplant hatten, haben sich für eine mildere Strafe ausgesprochen. Ein Sprecher des Obersten Bezirksgerichts sagte, die Verteidiger hätten bei der Sitzung am Mittwoch keine konkreten Wünsche gestellt. Allerdings äußerte der Verteidiger des 29-jährigen Angeklagten öffentlich seine Unterstützung für „eine mildere Strafe“. Der Verteidiger des 24-jährigen Bruders sprach sich für eine Freiheitsstrafe im Rahmen der Bewährung, also höchstens zwei Jahren, aus.
Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft beantragt, den Bruder wegen der Vorbereitung schwerer Gewalttaten gegen den Staat und der Finanzierung von Terrorismus zu einer sechsjährigen Haftstrafe zu verurteilen. Am Dienstag forderten Vertreter der Staatsanwaltschaft, seinen fünf Jahre jüngeren Bruder wegen Beihilfe zur Terrorismusfinanzierung zu zweieinhalb Jahren Gefängnis zu verurteilen. Keiner der Männer hatte Vorstrafen.
Der 29-Jährige wurde im April im Hamburger Stadtteil St. Georg festgenommen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft soll er einen islamistischen Anschlag mit Sprengstoffgürteln vorbereitet haben, der auf Vorfällen mit Koranverbrennungen in dem skandinavischen Land beruhte. Der genaue Ort und Zeitpunkt des Gottesdienstes muss noch festgelegt werden. Sein Bruder soll ihm bei der Beschaffung der Materialien geholfen haben. Er wurde in Kempten im Allgäu festgenommen. Ein Urteil wird für den 19. Dezember erwartet.
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Quelle: www.stern.de