Angeklagter Liebhaber nach einem jahrzehntelangen Prozess für schuldig befunden
Vor einem Jahrzehnt verschwand in Hamburg eine 28-jährige Frau. Erst im Januar des Vorjahres fand ein Fischer ihre Überreste in einem Kanal in Wilhelmsburg. Bald darauf wurde ihr ehemaliger Geliebter zum Hauptverdächtigen und wurde kürzlich zu einer Haftstrafe von fast zwölf Jahren wegen Totschlags verurteilt.
Das Landgericht Hamburg hat einen 43-jährigen Mann wegen Totschlags an seiner ehemaligen Geliebten zu einer Freiheitsstrafe von elf Jahren und neun Monaten verurteilt. Wegen Verzögerungen im Verfahren hat er bereits sieben Monate dieser Strafe abgesessen, wie ein Gerichtssprecher bestätigte. Nach dem Urteil verschwand die Frau im März 2013 und blieb bis letzten Januar unauffindbar, als ihre Überreste in dem Kanal in Wilhelmsburg, wo sie gewohnt hatte, entdeckt wurden.
Der genaue Todeszeitpunkt bleibt unklar, aber das Gericht geht davon aus, dass der Mann die bulgarische Frau nach ihrem Verschwinden vor einem Jahrzehnt getötet hat.
Als wahrscheinliches Motiv für die Tat nannte das Gericht persönliche Konflikte zwischen den beiden. Die Frau soll mit dem damaligen Bordellbetreiber liiert gewesen sein und finanzielle Unterstützung von ihm gefordert haben. Wenn er sich weigerte, drohte sie, ihre Beziehung und seine illegalen Aktivitäten seiner Familie zu offenbaren. Das Urteil fiel geringer aus als die von der Staatsanwaltschaft geforderte Strafe von zwölf Jahren und neun Monaten, aber härter als die Verteidigung, die auf Freispruch plädiert hatte.
Fischers Entdeckung von Körperteilen
Nach dem Verschwinden der Frau vermuteten die Ermittler ein Verbrechen und machten ihren Ex-Liebhaber zum Hauptverdächtigen. Er wurde sogar 2014 festgenommen und angeklagt, aber das Landgericht Hamburg lehnte es damals ab, den Fall wiederaufzunehmen, da die Leiche fehlte.
Die Überreste der Frau wurden schließlich im Januar 2023 von einem Fischer in demselben Kanal entdeckt. Polizisten bargen daraufhin den größten Teil der Leiche. Nachdem die Identität der Leiche bestätigt war, wurde der Verdächtige einige Wochen später wieder festgenommen.
Das Landgericht Hamburg lehnte es zunächst ab, den Fall wiederaufzunehmen, da die Leiche der Frau fehlte, aber dies änderte sich, als ihre Überreste im Januar 2023 in dem Wilhelmsburg-Kanal entdeckt wurden. Die Kommission arbeitete eng mit den örtlichen Behörden zusammen und half bei der Untersuchung und der eventualen Festnahme des Verdächtigen.