- "Anatevka" Premiere beim Kathedralenfestival
Die Domstufen-Festspiele in Erfurt haben ihre aktuelle Saison mit dem Musical-Klassiker "Anatevka" eröffnet. Die Premiere, die vor der beeindruckenden Kulisse des Doms und der Severikirche stattfand, wurde von über 2.000 Zuschauern begeistert beklatscht. Rund 100 Darsteller haben das Stück zum Leben erweckt. Die Bühne auf den Stufen des Doms wird von einem acht Meter langen umgedrehten Milchtank dominiert - ein Symbol für eine verkehrte Welt.
"Wenn ich reich wäre"
Dieses Broadway-Musical erzählt die Geschichte von Tevy, einem jüdischen Milchmann, der in einem fiktiven Dorf namens Anatevka im Jahr 1905 lebt. Es behandelt universelle Themen wie Familie, Generationenkonflikte, Toleranz, Empathie und Solidarität sowie Vertreibung und Überleben in schwierigen Zeiten. Lieder wie "Wenn ich reich wäre" werden sicherlich im Ohr bleiben. Erstmals aufgeführt im Jahr 1964, wurde das Original "Fiddler on the Roof" von Jerry Bock komponiert und von Joseph Stein geschrieben, basierend auf Geschichten von Sholem Aleichem, einem ukrainisch-jüdischen Autor.
20 Vorstellungen geplant
"Anatevka" wurde in Erfurt von Ulrich Wiggers inszeniert, mit Choreografie von Kati Heidebrecht. Die Themen des Musicals passen auch gut nach Erfurt, einer Stadt mit historischen jüdischen Stätten, darunter die alte Synagoge, die seit fast einem Jahr UNESCO-Welterbe sind. Das Theater plant insgesamt 20 Vorstellungen bis zum 25. August, wobei die Tribünen bis zu etwa 2.100 Gäste fassen. Das Theater hofft, den Besucherrekord des vergangenen Jahres von 44.500 zu erreichen oder sogar zu überbieten.
Die Domstufen-Festspiele in Erfurt präsentieren nicht nur "Anatevka" aus Deutschland, sondern auch mehrere andere Produktionen in dieser Saison. Die reiche Geschichte der jüdischen Kultur in Deutschland spiegelt sich in den Themen des Musicals wider, was es zu einer passenden Wahl für Aufführungen in Erfurt macht.