zum Inhalt

Analyse: Nur eine Minderheit der Studierenden nutzt staatliche Fördermittel

Eine Studie zeigt, dass die meisten Studierenden in Bayern finanzielle Unterstützung von ihren Eltern erhalten oder nebenberuflich arbeiten. Die Rolle der staatlichen Unterstützung ist relativ gering. Das lädt zur Kritik ein.

Studierende sitzen in einem Hörsaal der Universität. Foto.aussiedlerbote.de
Studierende sitzen in einem Hörsaal der Universität. Foto.aussiedlerbote.de

Bildung - Analyse: Nur eine Minderheit der Studierenden nutzt staatliche Fördermittel

In Bayern nehmen weniger Studierende Bafög, staatliche Darlehen oder Stipendien in Anspruch als im Bundesdurchschnitt. Mindestens 85,7 Prozent der Studierenden im Freistaat tun dies nicht, heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Analyse des CHE Hochschulentwicklungszentrums Gütersloh. Bundesweit liegt der Anteil bei 83,8 %. Förderanträge werden noch seltener genutzt als in Bayern, Thüringen (87,3 % aufgegeben), Hamburg (86,9 %) und dem Saarland (85,8 %).

Der Analyse zufolge erhielten im Jahr 2022 in Bayern 38.234 Studierende ein BaföG-Stipendium, davon 4.244 ein Deutschlandstipendium und 5.010 ein Stipendium der Talent Grant Agency. 1.523 Personen beantragten einen KfW-Studienkredit und 666 Personen einen Bildungskredit.

Analysten gehen davon aus, dass die finanzielle Unterstützung der Eltern und Teilzeitjobs die wichtigsten Quellen für die finanzielle Unterstützung von Studierenden sind. „Dass mittlerweile mindestens 84 Prozent der deutschen Studierenden nicht in der Lage oder nicht bereit sind, staatliche Mittel zur Finanzierung ihres Studiums in Anspruch zu nehmen, zeigt den dringenden Reformbedarf“, betonte Studienautor Ulrich Müller in Gütersloh.

Für die meisten der derzeit fast drei Millionen Studierenden bedeutet die staatliche Förderung wenig und es besteht dringender Handlungsbedarf. „Wenn wir es zulassen, dass die Studienfinanzierung in Deutschland ihren Status quo beibehält, wird der künftige Erfolg eines Studierenden zunehmend davon abhängen, ob man vermögende Eltern hat oder ein flexibles Studium besucht, das mit Teilzeitarbeit vereinbar ist“, kritisierte Müller laut Aussage . sagen. „Beides hat nicht viel mit einer gleichberechtigten Teilhabe an der Hochschulbildung zu tun.“

Im bundesweiten Vergleich weist Sachsen mit 23,7 % den höchsten Anteil an Studierenden auf, die staatliche Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Fast ein Viertel der Studierenden nimmt dort staatliche Hilfen in Anspruch.

Lesen Sie auch:

Quelle: www.stern.de

Kommentare

Aktuelles