Aldi legt große Lieferservice-Pläne vorerst auf Eis
Amazon, Flink und Rewe liefern seit Jahren Lebensmittel an Ihre Haustür. Aldi will mitmachen und startet einen Probebetrieb in drei Städten. Nun meldet das Unternehmen, dass es die Lieferdienste nicht ausbauen will. Es lohnt sich einfach nicht.
Der Discounter Aldi Süd will seinen Lebensmittel-Lieferservice, den er kürzlich in drei Städten getestet hat, noch nicht auf sein gesamtes Liefergebiet ausweiten. Ein Unternehmenssprecher sagte: „Eine vollständige Umsetzung ist derzeit nicht geplant.“
Der Online-Lebensmittelhandel sei aufgrund der hohen Personal-, Rohstoff- und Logistikkosten „derzeit kein profitables Geschäftsmodell“, heißt es in dem Bericht. „In einer absolut preissensiblen Zeit“ stellen die Lieferkosten für viele Menschen ein Hindernis dar. Auf die Frage, wie viele Kunden den Lieferservice bisher genutzt haben und wie lange das Angebot in den drei Städten noch verfügbar sein wird, lehnte Aldinand eine Stellungnahme ab. Ende August gab der Discounter bekannt, den Lebensmittellieferdienst „meinAldi“ für Kunden in Mülheim an der Ruhr, Duisburg und Oberhausen testen zu wollen.
Der Mindestbestellwert für die Lieferung beträgt 20 €. Bei Einkäufen bis 50 € fällt eine Servicegebühr von 4,50 € an. Kostenloser Versand bei Großbestellungen. Der Online-Einkauf von Lebensmitteln ist ein dynamischer Markt, der auch durch die Corona-Pandemie deutlich gewachsen ist. Nach Angaben des Instituts für Handelsforschung Köln lag der Online-Marktanteil der Lebensmittel- und Feinkostbranche im Jahr 2022 zwar nur bei 2,4 %, wuchs aber im Vergleich zum Vorjahr um fast ein Viertel. Marktführer ist Rewe.
Nach Angaben des Instituts erwirtschafteten die Online-Lebensmittel- und Getränkeshops der Supermarktkette im vergangenen Jahr einen Nettoumsatz von 650 Millionen Euro. Den zweiten Platz belegten Flaschenlieferdienste (467,9 Mio. Euro).
Lesen Sie auch:
- Wind und Sonne: Netzkosten sollen gerechter verteilt werden
- Die EU will die Preisobergrenze für russische Ölexporte verschärfen
- Haushaltskrise: Steigende Strompreise drohen
- Start im Miniformat: 1&1 startet sein Mobilfunknetz
Quelle: www.ntv.de