Laut einer Studie ist die M&A-Aktivität in der globalen Transport- und Logistikbranche im vergangenen Jahr stark zurückgegangen. Laut dem „Transport- und Logistikbarometer“ der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland der Deutschen Presse ging die Aktivität im Vergleich zum Vorjahr um 19 Prozent zurück. Grund sind der Krieg in der Ukraine, hohe Energiepreise und die Auswirkungen der Corona-Politik Chinas.
Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 261 Fusionen und Übernahmen mit einem Wert von jeweils mehr als 50 Millionen Euro angekündigt – 62 weniger als 2021. Dadurch sank der Gesamtwert der Deals von umgerechnet 197,8 Milliarden Euro auf 167,5 Milliarden Euro. Die Zahl der außergewöhnlich großen Deals im Wert von mehr als 1 Milliarde US-Dollar ist von 47 im Jahr 2021 auf 32 im vergangenen Jahr gesunken.
«Wir gehen davon aus, dass Transport- und Logistikunternehmen weiterhin eine Konsolidierung erleben und Akquisitionen tätigen werden, um Risiken zu diversifizieren, ihre Lieferketten widerstandsfähiger zu machen und ihre eigenen Portfolios zu erweitern'”, Ingo Bauer, Direktor von PwC Deutschland Transport, Logistik und Tourismus”, erklärt. Insbesondere Ziele für kritische Infrastrukturen wie Häfen und Terminals sowie Lagerhäuser dürften attraktiver werden.
Der größte Rückgang im Jahr 2022 wird in den USA zu verzeichnen sein Kontinent, aber die chinesische Beteiligung an Übernahmen und Fusionen hat zu- und abgenommen. Laut PwC waren chinesische Unternehmen vor einigen Jahren durchschnittlich an jedem vierten Deal beteiligt. Jetzt liegt dieser Wert bei weniger als 20 %.
Unternehmen der Logistik- und Speditionsbranche (44 %) waren den Angaben zufolge im vergangenen Jahr besonders beliebte Ziele für Akquisitionen oder Fusionen, gefolgt von Zielen wie Häfen oder Straßen mit knapp 25 %, bei denen vor allem strategische Investoren Interesse zeigten dort, während sich Finanzinvestoren vor allem wegen steigender Zinsen zurückzogen.