Eine AfD-Bundestagsfraktion hat erneut den Bau einer geplanten Flüchtlingsaufnahmeeinrichtung in Stendal kritisiert. „Fast täglich wird unseren Bürgerinnen und Bürgern zu weiteren Freistellungen geraten, dabei stehen scheinbar unbegrenzte Steuergelder für ein solches Vorhaben zur Verfügung, das kaum jemand will und niemand braucht“, sagte Ulrich Siegmund, Leiter des gemeinsamen Gremiums, am Montag.
Wie aus der Antwort der Landesregierung auf die Kleinanfrage der AfD hervorgeht, geht das Finanzministerium für die Sanierung des Gebäudes und die Erstausstattung von Gesamtkosten in Höhe von rund 44,6 Millionen Euro aus. Die Fertigstellung wird bis Ende 2025 erwartet. Zigmund forderte, das Aufnahmezentrum in eine Räumungsanstalt umzuwandeln.
Im Dezember eröffnete das Land eine weitere Außenstelle der zentralen Anlaufstelle für Asylsuchende. Dafür wurde eine Jugendherberge in Nebra (Burgenlandkreis) angemietet. Zuvor hatte das Land die Kapazitäten der Zentralen Aufnahmeeinrichtung in Halberstadt (Harzbezirk) schrittweise ausgebaut.
Sachsen-Anhalt hat im vergangenen Jahr mehr als 5.300 Asylbewerber registriert. Bei der Ankunft werden die Menschen zunächst in Halberstadt untergebracht und von dort verteilt. Darüber hinaus sind rund 29.200 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in Sachsen-Anhalt untergebracht.