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Abstimmung im Stasi-Rat vertagt

Landtag Sachsen-Anhalt
Der Landtag von Sachsen-Anhalt.

Die Einsetzung einer Kommission zur Prüfung, ob Abgeordnete des Landtags Sachsen-Anhalt für die Stasi tätig sind, hat sich verzögert. Das bestätigte CDU-Fraktionschef Guido Heuer am Mittwoch. Zuvor hatte die Magdeburger Volk Zeitung darüber berichtet. Die diesjährige Verzögerung war auf die Abwesenheit mehrerer Kongressmitglieder aus der gesetzgebenden Körperschaft des Bundesstaates am Donnerstag zurückzuführen. So nimmt beispielsweise Ministerpräsident Rainer Haselow (CDU) an einer Kanzlersitzung teil, der ebenfalls krankheitsbedingt abwesend war.

„Diese Abstimmung wird stattfinden“, sagte Hall. Aber es ist besser, den Antrag zurückzuziehen und ihn später zu bearbeiten, „bevor Probleme auftreten“. Für die Ernennung waren 49 Stimmen erforderlich, die Koalition aus CDU, SPD und FDP hatte insgesamt 56 Stimmen. Hall sagte, es sei unklar, ob andere Gesetzgeber für kurze Zeit abwesend sein würden.

Die Wahl der Partei ist wichtig. Gemeinsamer Teamleiter Ulrich Sigmund sagte, „das Vorgehen der Koalition“ sei ein Fragezeichen. Er sprach von einer Ausrede. „Es hätte eine Mehrheit geben müssen“, sagte Zigmund. Die AfD will wählen. Allerdings betonte Hall, dass die Stimmen für die Ernennung von der Koalition kommen müssten.

Die Stasi (Abkürzung für Ministerium für Staatssicherheit) war sowohl der Nachrichtendienst als auch die Geheimpolizei der Vereinigten Sozial- und Wirtschaftsunion (SED) der DDR. Sie bespitzelte die breite Bevölkerung und schikanierte Systemkritiker. Am 15. Januar 1990 besetzten Ostdeutsche das Stasi-Hauptquartier, um die kurz nach dem Fall der Berliner Mauer begonnene Vernichtung von Geheimdienstakten zu stoppen. Für die Aufbewahrung, Bereitstellung und Zugänglichmachung der restlichen Unterlagen ist nun das Stasi-Unterlagenarchiv zuständig.

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