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„Abschiebungen können Gemeinden helfen“

Landrat Jens-Marco Scherf von den Grünenspricht sich für Abschiebungen aus, um die Kommunen zu entlasten. :Landrat Jens-Mar
Landrat Jens-Marco Scherf von den Grünenspricht sich für Abschiebungen aus, um die Kommunen zu entlasten.

„Abschiebungen können Gemeinden helfen“

Das Treffen des Premierministers war am Montagabend kurz vor Mitternacht noch im Gange, als am 1. die Sendung „Hart aber Fair“ begann. Die Teilnehmer hoffen, in jeder Stadt Lösungen für die Flüchtlingskrise zu finden. Als die ARD-Talkshow endete, war das Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz noch in vollem Gange. Schließlich lagen die Ergebnisse heute Abend bereits vor. Das aus rund hundert Einzelpunkten bestehende Maßnahmenpaket der Bundesregierung und der Länder soll die Planung und Genehmigung von Maßnahmen wie der Einrichtung von Kitas und Schulen beschleunigen. Hierzu sollten bürokratische und rechtliche Hürden abgebaut werden.

Tatsächlich wollen sich die Ministerpräsidenten auch auf eine Lösung der Flüchtlingskrise in jeder Stadt einigen. Zu diesem Zeitpunkt ist jedoch noch keine Entscheidung gefallen. Sie sollten einen neuen Ausschuss finden. Am Montagabend diskutierten auch Gäste der ARD-Talkshow „Hart aber fair“ über das Flüchtlingsthema. Das Problem ist offensichtlich, aber die Lösung scheint schwer zu fassen.

„Wir diskutieren diese Themen seit Wochen“, gesteht Thorsten Frei, Parlamentarischer Geschäftsführer des Bundestages, der dem Bundestag im vergangenen Monat einen Vorschlag vorgelegt hat. Einen „sehr umfassenden Einwanderungsvorschlag“. Frey sagte, es sei bedauerlich, dass er keine Mehrheitsunterstützung habe. Der Politiker ist realistisch: „Die bisherigen Maßnahmen werden nicht dazu führen, dass die Zahl der Einwanderer in Deutschland signifikant zurückgeht, und daher können die Probleme in Städten und Gemeinden verringert werden.“

Chef von Die Fraktion der SPD-Abgeordneten Dirk Wiese ist weiterhin optimistisch, dass „Bund und Länder heute Abend zu einer gemeinsamen, nachhaltigen und vor allem pragmatischen Lösung kommen.“ Er sei gut gelaunt und es seien viele Maßnahmen beschlossen worden. Wiese sagte in der Sendung, dass die Bundesregierung mit mehreren Ländern Rückführungsabkommen vorbereitet und ausgehandelt habe.

„Der Handlungsdruck ist riesig“

Jens-Marco Scherf spürt die aktuelle Situation der Einwanderungskrise. Der Grünen-Politiker ist Landrat des Landkreises Miltenberg im Norden Bayerns, nahe der Grenze zu Hessen. „Der Handlungsdruck ist enorm“, sagte Scherff in „Hart aber fair“. „Wir brauchen jetzt einen Deal und ein Maßnahmenpaket.“ Geld allein hilft den Kommunen nicht. Es sind schnellere Maßnahmen erforderlich. „Wir reden von Obdachlosigkeit und können uns nicht mehr in die Gesellschaft integrieren. Und wir verlieren an Akzeptanz“, sagte Scherff.

Im Raum Miltenberg gibt es laut Scherff derzeit Unterkünfte für Flüchtlinge. Die Schule ist eine ehemalige Einzelschule mit 60 Schülern, die in drei Klassenräumen leben. Die Unterkunft muss in den kommenden Wochen stillgelegt werden, eine zweite Flüchtlingsunterkunft ist in Planung. Als ob das nicht reichte, mussten die Flüchtlinge in Stadien untergebracht werden. „Aber was mache ich in drei Monaten?“, fragte Scheff.

Dann zählte Scheff auf: „Ich brauche mehr Kitas, ich brauche mehr Lehrer, ich brauche mehr Klassenzimmer, ich brauche Sozialämter, mehr Personal in der Ausländerbehörde, im Job.“ Ich brauche mehr Freiwillige, ich brauche mehr Wohnungen, ich brauche mehr von allem. Ich brauche mehr Stunden, damit wir die Menschen gut integrieren können. Sie müssen Sprachen lernen, sie müssen lernen, wie die Gesellschaft funktioniert, wir müssen Wir integrieren sie beruflich und aktuell haben wir in den letzten Monaten versucht, uns auf die Menschen einzustellen. Ich sage: Irgendwann werden wir Konsequenzen haben, in manchen Fällen spüren wir sie schon.“

Scherf: Barzahlungen sind ein riesiger Aufwand

Die meisten Lösungen, die zwei Bundespolitiker anbieten, helfen Scherf nicht – bis auf eine. Kommunalpolitiker befürworten die Abschiebung von Flüchtlingen ohne Aufenthaltsrecht: „Abschiebungen helfen den Kommunen“, sagte er. Frey plädierte zudem für eine künftige Prüfung von Asylanträgen in Drittstaaten und forderte einen besseren Schutz der EU-Außengrenzen. Frey wusste, dass das Projekt lange dauern würde. Deshalb forderte er vorübergehend den Schutz der europäischen Binnengrenzen.

Frey forderte Flüchtlinge außerdem dazu auf, Essen künftig mit Chipkarten statt mit Bargeld zu bezahlen. Bayern hofft, dies so bald wie möglich einführen zu können. Frei: „Entscheidend ist, dass das Geld nicht abgehoben, ins Herkunftsland oder, schlimmer noch, zurück an die Schmuggler überwiesen werden kann.“

Kommunalpolitiker Scherff könnte von dieser oberflächlichen Regelung stark profitieren. Bargeldabhebungen seien ein großer Aufwand und ein Sicherheitsrisiko, sagte Scheff. Allerdings müsse die Chipkartenlösung „sehr unbürokratisch und sehr einfach“ sein. Wenn man Scherf zuhört, dürfte es in den nächsten Tagen eine Lösung geben. Wie lange das geplante Komitee tatsächlich brauchen wird, um die Arbeiten abzuschließen, ist zumindest in der Nacht unklar.

Quelle: www.bild.de

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