Überfall - 89-Jähriger nach Raubüberfall schwer verletzt – Angeklagter schwieg
Vor dem Landgericht Berlin steht ein 46-jähriger Mann vor Gericht, nachdem er eine 89-jährige Frau in ihrer Wohnung gefesselt, geknebelt und ausgeraubt haben soll. Die Anklage lautet auf versuchten Mord, insbesondere schweren Raub. Die ältere Frau wurde etwa zwei Tage nach dem Angriff in einem lebensbedrohlichen Zustand aufgefunden. Als der Prozess am Donnerstag begann, sagte der Verteidiger, sein Mandant werde sich zu diesem Zeitpunkt nicht äußern.
Der Mann mit bosnisch-herzegowinischer Staatsangehörigkeit soll die ältere Frau, die allein in einer Hochzeitswohnung in Berlin lebt, schon seit längerem kennen. Während der Anhörung stellte sich heraus, dass seine Ex-Frau als Haushaltshilfe für die ältere Frau arbeitete.
Am 19. März dieses Jahres soll der Angeklagte unter Vorwand in die Wohnung des 89-Jährigen eingedrungen sein. Er zwang sie auf das Bett, fesselte sie mit ihrem Hemd und knebelte sie mit einem Tuch, damit er ungehindert nach seiner Beute suchen konnte. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft nahm er bewusst in Kauf, dass die ältere Frau durch Fesselung, Erstickung und den daraus resultierenden Druck sterben würde. Die Frau erlitt einen gebrochenen Unterarm und gebrochene Rippen.
Die Angeklagten sollen „mindestens 130 Euro“, ein silbernes Armband und mehrere Figuren aus Messing, Silber und Porzellan gestohlen haben. Anschließend ließ er die verletzte Frau fesseln und knebeln. Sie konnte sich nicht befreien oder um Hilfe rufen. Die 46-Jährige gab zu, dass sie ohne Flüssigkeit, Nahrung oder medizinische Hilfe schnell gestorben wäre.
Berichten zufolge meldete ein Verwandter den Vorfall der Polizei und der Feuerwehr, nachdem er den 89-Jährigen nicht erreichen konnte. Retter fanden sie dehydriert, bewusstlos und in einem kritischen Zustand, heißt es in der Klageschrift. Der 46-jährige Mann wurde im Mai festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Der ältere Mann, ein Nebenkläger der Klage, erschien am ersten Verhandlungstag nicht persönlich. Der Prozess wird am 4. Dezember fortgesetzt.
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Quelle: www.stern.de