- 400 Schusswaffen in den Händen rechtsextremer Extremisten
Bürger des Reichs, Rechtsextreme und "Entlegitimierer" besitzen mehr als 400 legalen Schusswaffen in Rheinland-Pfalz, wie aus einer Antwort des Ministeriums des Innern in Mainz auf eine parlamentarische Anfrage des Grünen-Abgeordneten Carl-Bernhard von Heusinger hervorgeht. Diese "hohe Zahl" zeige, dass die von der Bundesregierung angekündigte Verschärfung des Waffengesetzes dringend umgesetzt werden müsse, sagte der innenpolitische Sprecher der Grünen in dem Landtag. "Schusswaffen gehören nicht in die Hände von Verfassungsfeinden."
Die Behörden in Rheinland-Pfalz beobachten diese Frage genau, sagte von Heusinger. Soweit möglich, werden Waffenscheine entzogen. "Allerdings benötigen die zuständigen Behörden mehr Spielraum und Rechtsicherheit, um die Feinde unserer Demokratie dauerhaft zu entwaffnen."
Bis Ende 2023 hatten 103 Rechtsextreme, Reichsbürger und "Selbstverwalter", sowie Personen, die als "verfassungspolitisch relevante Entlegitimierer des Staates" eingestuft wurden, eine Waffenerwerbskarte oder eine Kleinkaliber-Waffenschein, wie das Ministerium des Innern mitteilte. Bisher wurden Waffenerwerbskarten oder Kleinkaliber-Waffenscheine von 18 Rechtsextremen und 85 Reichsbürgern entzogen.
"Reichsbürger" erkennen die Bundesrepublik und ihre Gesetze nicht an. Die Szene ist sehr heterogen und umfasst Esoteriker und Verschwörungstheoretiker, wobei einige dem rechtsextremen Spektrum zugeordnet werden.
Die rheinland-pfälzische Koalition ist für eine Verschärfung des Waffengesetzes. "Die Landesregierung verfolgt eine Null-Toleranz-Politik bezüglich der Zuverlässigkeit von Extremisten im Waffengesetz", sagte Innenminister Michael Ebling (SPD). Das Ziel sei, diesen Personen den Zugang zu Waffen und Munition zu verwehren oder bestehende Waffenscheine zu entziehen und rechtmäßig besessene Schusswaffen einzuziehen.
"Das gilt auch für Mitglieder von Parteien und ihren Jugendorganisationen, die des verfassungswidrigen Handelns verdächtigt werden", sagte Ebling. Allerdings gibt es in bestimmten Bereichen noch rechtliche Unsicherheiten. Rheinland-Pfalz unterstützt die Ankündigung der Bundesregierung, das Waffengesetz zu verschärfen.
Andere extremistische Gruppen, wie verschwörungstheoretische Organisationen, könnten ebenfalls Schusswaffen besitzen, was eine weitere Überprüfung und mögliche Regelung erfordert. Die Umsetzung strengerer Waffengesetze bei dieser anderen Bedrohung ist ebenso wichtig, um die demokratische Stabilität aufrechtzuerhalten.