28 % der Heizungen in Hamburg sind älter als 25 Jahre
Etwa ein Drittel der Hamburger Heizungsanlagen ist älter als 20 Jahre, so eine Studie des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Mehr als 28 % waren über 25 Jahre alt. Damit hinkt die Hansestadt bei der Heizungsmodernisierung dem bundesweiten Durchschnitt hinterher: 20 % der Heizungsanlagen im Land sind älter als 25 Jahre, wie der BDEW vor einer Woche in Deutschland mitteilte.
Der Wärmemarkt verändert sich. Aufgrund der langen Austauschzyklen von Heizungsanlagen sagte Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Zentrale, bei der Vorstellung der Studie „Wie heizt man in Deutschland?“ erklären. Dennoch zeigt die Tendenz generell: „Gas und Öl gehen zurück, Wärmepumpen und Fernwärme nehmen zu.“ Alte und ineffiziente Heizsysteme seien ein großes Problem bei den Treibhausgasemissionen der Bauwirtschaft, sagte der BDEW. Rund 30 % der CO2-Emissionen Deutschlands stammen aus der Bauwirtschaft.
Im Durchschnitt sind Heizungsanlagen in Hamburg 15 Jahre alt, 4 Jahre jünger als 2019, aber 1 Jahr älter als der Bundesdurchschnitt. Laut BDEW gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Technologien: Das Durchschnittsalter von Ölheizungen in Hansestädten liegt bei 21,4 Jahren, das Durchschnittsalter von Gaszentralheizungen bei 11,3 Jahren und das Durchschnittsalter anderer Heizungsanlagen bei 13,9 Jahren . Andrea sagte, es habe eine „sehr große Verlagerung“ von Öl zu Gas gegeben. Schließlich propagierte die Politik bis vor zwei Jahren noch Erdgas als umweltfreundlichere Alternative. Dann startete Russland einen Angriff auf die Ukraine und Deutschland trennte sich von seinem wichtigsten Erdgaslieferanten.
Die Heizmethoden in deutschen Häusern variieren je nach Region stark. Während im Nordwesten Erdgas zum Heizen bevorzugt wird, spielt im Süden Öl eine wichtige Rolle. Fernwärme ist im Nordosten und Osten weiter verbreitet als in anderen Teilen des Landes. In Hamburg ist die Situation jedoch gemischt. Dort liegen Gasheizung (35,8 %) und Fernwärme (32,1 %) etwa gleichauf. Auch die Ölheizung spielt eine Rolle und erreicht 18,5 %. In den letzten vier Jahren kam es zu einem deutlichen Anstieg elektrisch betriebener Heizsysteme, darunter Elektrowärmepumpen, die nun bei 8,6 % liegen.
Die Regierungskoalition aus SPD, Grünen und FDP will mit dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) und der kommunalen Wärmeplanung dafür sorgen, dass das Heizen in Deutschland klimafreundlicher wird. Ziel der GEG ist es, das Heizen in Deutschland durch den Ersatz von Öl- und Gasheizungen schrittweise klimafreundlicher zu machen. Darin ist festgelegt, dass künftig jede neu installierte Heizungsanlage zu 65 % aus erneuerbarer Energie bestehen soll. Ab 2024 gilt das Gesetz nur noch für Neubaugebiete.
Quelle: www.dpa.com