8.100 Quadratmeter Wohnfläche, 269 Zimmer: Vor 150 Jahren bezog Stahlmagnat Alfred Krupp mit seiner Familie ein nagelneues und stilvolles Gebäude im Essener Süden. Villa Hügel: Die Krupp-Stiftung nahm dies zum Anlass, vielfältige Aktivitäten rund um die seit 1953 öffentlich zugängliche Villa zu entwickeln. Das Jubiläum beginnt am 10. Februar im Beisein von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
Stiftung, Mittwoch. Besucher aller Generationen sind eingeladen, die historische Stätte neu zu entdecken.
Eine neu entwickelte App soll bei diesem Problem Abhilfe schaffen, indem nicht mehr existierende Möbel, Wintergärten oder sogenannte Königsbäder durch virtuelle Bilder sichtbar gemacht werden. Sonderführungen unter der Rubrik „Noch nie gesehene Räume“ führen Sie ins Schwimmbad, in die Küche oder ins Archiv, wo 10 Kilometer Bücherregale, Dokumente und 2,5 Millionen Fotografien aufbewahrt werden.
Der 12. Februar wird sechs Wochen dauern, in denen die Kunstinstallation «Kontraste» des Duos joeressen+kessner die Vorder- und Rückseite der Villa mit Licht und Musik umhüllt. Der Anfang beginnt immer bei Sonnenuntergang. Für die Installation sammelte das Duo akustische und visuelle Daten aus Archiven zur Architektur-, Bild- und Kulturgeschichte.
Beispielsweise gibt es neben Vorträgen zu historischen Menükarten drei Open-Air-Konzerte. Unter ihnen tritt am 8. Juli der Musiker Helge Schneider mit dem Folkwang Jazz Orchestra auf. In Krupps ehemaligem Wohnzimmer sind Vorführungen von Filmklassikern wie The Shining, Goldfinger und Psycho geplant. Es bietet Platz für etwa 300 Personen gleichzeitig.
Um ihre Verbundenheit mit dem Ruhrgebiet zum Ausdruck zu bringen, hat die Krupp-Stiftung zudem einen Förderplan von bis zu 1,5 Millionen Euro im Jahr 2023 angekündigt. Gefördert werden 150 Projekte aus der ganzen Region, die sich mit Chancengleichheit, nachhaltigem Handeln oder der Verwirklichung von Ideen beschäftigen.
Die Villa Hügel wurde bis 1945 von einer Industriellenfamilie als Wohnhaus genutzt. Es war damals der Sitz des Allied Coal Control Board. Seit 1953 ist es für die Öffentlichkeit zugänglich. Etwa 100.000 Menschen besuchen jedes Jahr.