Der europäische Mechanismus zur Erleichterung des Umgangs mit Asylbewerbern in den Mittelmeerländern ist zur Hälfte abgeschlossen, wobei Deutschland und andere Länder gerade einmal 255 Asylbewerber aufgenommen haben. 212 davon kamen in den vergangenen Monaten nach Deutschland. Mit dem im Juni abgeschlossenen Solidaritätsmechanismus haben nach Angaben der Europäischen Kommission insgesamt 13 Länder tatsächlich angeboten, insgesamt mehr als 8.000 Schutzsuchende aufzunehmen.
Am 22. Juni einigten sich die EU-Länder auf einen Solidaritätsmechanismus zur Unterstützung Griechenlands, Zyperns, Italiens, Maltas und Spaniens im Umgang mit Asylbewerbern. Sie nahmen entweder diejenigen auf, die in den Mittelmeerländern Schutz suchten, oder halfen ihnen mit Geld oder Sachleistungen. Die Aufnahme von Schutzsuchenden gilt als erste Wahl. Die Teilnahme am Programm ist freiwillig und steht auch Nicht-EU-Staaten wie Norwegen und der Schweiz offen. Der Mechanismus war zunächst auf ein Jahr angelegt.
Die Implementierung war jedoch langsam. Deshalb hat sich die römische Regierung in letzter Zeit mehrfach darüber beklagt, dass Italien nicht genug Hilfe bekommt. Bislang bleibt Italien das Land, das zumindest von dem Mechanismus profitiert. Bisher wurden 207 Personen aus Italien aufgenommen – fünf von Luxemburg, 38 von Frankreich und 164 von Deutschland. Deutschland hat kürzlich weitere 48 Schutzsuchende aus Zypern aufgenommen. Sie sollen das reguläre Asylverfahren in Deutschland durchlaufen.
Nach einem Treffen der EU-Innenminister Ende November, bei dem sie ihr Engagement unterstrichen, die Bemühungen zur Umsetzung des Solidaritätsmechanismus zu verstärken, erklärte die Europäische Kommission, sie bereite weitere Umsiedlungen vor, auch aus anderen Ländern als Italien und Italien Zypern.