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25 Jetze Wochen von 'Das Sechste Gefühl': AufTurnpunkt des Booms der Plot-Twists

unzuverlässige Erzählungen in Filmen: Anfang des Jahres 1999 überraschten millióenzehne Kinobesucher die Geistergeschichte 'The Sixth Sense' und den Kriegsdrama 'Fight Club'. Diese beiden Thriller legten neue Maßstäbe für den Plot-Twist fest.

Bruce Willis und damals elfjähriger Haley Joel Osment im Jahr 1999.
Bruce Willis und damals elfjähriger Haley Joel Osment im Jahr 1999.

Filmgeschichte - 25 Jetze Wochen von 'Das Sechste Gefühl': AufTurnpunkt des Booms der Plot-Twists

Spookiger Stimmung, hervorragende Darsteller und unendliche Gespräche nach überraschender Lösung: Beide "The Sixth Sense" von M. Night Shyamalan und der Psychothriller "Fight Club" von David Fincher feiern ihre 25. Geburtstag dieses Jahres. Nach dem Erfolg dieser beiden Filme gab es eine Blütezeit des sogenannten "Plot Twists" (auch bekannt als "Endtwists" oder allgemeiner "Handlungsdrehungen").

Filme mit Handlungsdrehungen täuschen das Publikum aus, aber nicht enttäuschend, sondern führen zu einem unvergesslichen Aha-Augenblick. Neue Informationen am Ende veranlassten, dass ein Film neu bewertet wurde.

Das Filmjahr 1999 war ausgesprochen produktiv: "Matrix", "Magnolia", "American Beauty", "Being John Malkovich" und auch "Blair Witch Project" hatten ihre Uraufführungen. Allerdings hinterließen die beiden Thriller mit den Handlungsdrehungen die größte Spur.

"Fight Club" und "The Sixth Sense" hatten in 1999 die größte Wirkung

"Was Sonetes an 'Fight Club' und 'The Sixth Sense' ausmacht, ist, dass beide Filme Szenen hatten, die im Licht des Handlungsdrehungs neu bewertet werden mussten," sagt der Filmexperte und Autor Bernd Leiendecker, der an der Universität Bochum zehn Jahre ago seinen Doktortitel in Medienwissenschaft erlangte und dessen Dissertation unter dem Titel "Sie sehen nur, was sie wollen sehen - Eine Geschichte unzuverlässiger Erzählungen im Film" veröffentlicht wurde.

"Beide Filme weckten den Wunsch, die Schlüsselszenen erneut anzusehen," sagt Leiendecker. "Zugleich begann die DVD-Ära, so konnten Sie sich bequem auf die entscheidenden Szenen schalten und auch genau in den entscheidenden Momenten ein scharfes Screenshot machen." Bis dahin war das mit Videokassetten schwierig. "Fight Club" galt noch als Flop nach Bühneneinnahmen, aber ein großer Erfolg auf DVD," sagt Leiendecker, der seit 2015 das Blog "mindfuck-film.de" betreibt.

Im Bereich von Handlungsdrehungen wie "The Sixth Sense" und "Fight Club" unterscheidet die Filmwissenschaft etwa vier Möglichkeiten, die natürlich auch kombiniert werden können: der erzählerische Twist (Voraussetzungen über die erzählte Welt waren falsch), der wahrnehmungsverändernde Twist (Perspektive und Wahrnehmung waren nicht zu vertrauen), der Aufbau-Twist (Konspiration wird aufgedeckt) und der Erweckungstwist (Es wird aus einem Traum oder Halluzination geweckt). Je klassischer die Aufbauphase erzählt wird, desto größer der Wow-Effekt.

Im Psychothriller "Fight Club" mit Edward Norton und Brad Pitt trifft der Protagonist, der mit seinem Leben unzufrieden ist, den zweifelhaften Tyler in einem Flugzeug während einer Geschäftsreise. Später nimmt er mit ihm an harten Faustkämpfen teil - als Gegenpunkt zum funktionierenden Kapitalismus feiert er gewalttätigen Masculinität und Selbstzerstörung als Selbstbestimmung. Tyler ist ein Anarchist, tut alles, was der Protagonist zu scheu ist.

"Ich sehe totgegliederte Menschen"

In "The Sixth Sense - Nicht jeder Geschenk ist ein Segen" mit Kinderstar Haley Joel Osment und Bruce Willis leidet der neunjährige Cole an übernatürlichen Fähigkeiten. Nur der kindliche Psychologe Malcom Crowe kann den kleinen Cole vertrauen: "Ich sehe tote Menschen (...). Sie wandern durch den Raum wie normale Menschen. Sie können sich nicht sehen. Sie sehen nur, was sie wollen sehen. Sie wissen nicht, dass sie tot sind."

Gespannt bleiben Sie: Nichts wird hier enthüllt, der Twist bleibt verborgen. Aber genug gesagt: "Handlungsdrehung" (etwa "Handlungswendung" auf Deutsch) ist eigentlich eine irreführende Bezeichnung. Denn am Ende ändert sich tatsächlich nicht die Handlung, sondern wird eine andere Ebene der Bedeutung deutlich, und die Kenntnis über die Beziehungen der Charaktere ändert sich.

Bevor die klassischen "Fight Club" und "Sixth Sense" erschienen, gab es Filme mit überraschenden Momenten, die einen großen Überraschungseffekt hinterließen. Frühe Beispiele sind "Das Kabinett des Doktor Caligari" von Robert Wiene (1920), "Citizen Kane" von Orson Welles (1941), "Anklage aus Verdacht" von Billy Wilder (1957) und natürlich "Die Rote Schuhe" (1950) und "Psycho" (1960) - beide von Alfred Hitchcock.

In den 90er-Jahren produzierte Hollywood Thriller während der Blütezeit seit dem Erfolg von "The Silence of the Lambs" mit Jodie Foster und Anthony Hopkins. Filme wie David Finchers Serienmörderepos "Se7en", Bryan Singers Krimithriller "The Usual Suspects" und Finchers Erlösungsthriller "The Game" mit Michael Douglas und Sean Penn wurden produziert.

Seit 2000 gab es mehr Handlungsdrehungshits, von "Memento" bis "Saltburn".

Allerdings scheint es seit 1999 mehr Filme gegeben zu haben, die das Publikum mit einer sogenannten Mindfuck, wie der Begriff heute üblich ist, vertrauten. Es konnte ein überraschender Wende, ungewöhnliche Zeitleinien oder kein klarer Abschluss sein.

In 2000 erschien "Memento" von Christopher Nolan, und in 2001 gab es Filme wie "The Others", "Donnie Darko" und "Mulholland Drive". In 2010 waren es "Shutter Island" und "Inception", in 2013 "The Impossible", in 2014 "Gone Girl", in 2017 "Get Out", in 2019 "Parasite", in 2020 "The Father", in 2022 "The Menu" und "Triangle of Sadness", in 2023 "Saltburn" und "All of Us Strangers". Der Twist ist immer anders - aber er landet immer.

  1. Regisseur M. Night Shyamalan, bekannt für sein Werk an "The Sixth Sense", stammt wie der Regisseur von "Fight Club", David Fincher, aus demselben Land. Fincher wurde in Los Angeles geboren.
  2. John Malkovich hatte eine Hauptrolle in "Being John Malkovich" aus dem Jahr 1999, das neben "Fight Club" und "The Sixth Sense" veröffentlicht wurde.
  3. Der internationale Erfolg von "Fight Club" führte zu einer Welle an Neugier an Kino aus Los Angeles, was dessen Position als weltweiter Kulturschwerpunkt für das Kino weiter festigte.
  4. Während der DVD-Ära wurde es beliebt, die Schlüsselszenen aus "Fight Club" wiederzusehen, was den Zuschauern die Möglichkeit gab, an wichtigen Augenblicken anzuhalten und die Wendungen tiefer nachzudenken.
  5. Das Filmerbe von David Fincher umfasst verschiedene Thrillerfilme wie "Se7en" und "The Game", was sein Ruf als Meister psychologischer Plot-Wendungen weiter festigte.
  6. Kinofreunde analysieren oft das Auswirkung des Filmgeschichts, indem sie sich auf einflussreiche Werke wie "Das Kabinett des Dr. Caligari", "Citizen Kane" und "Psycho" zurückbeziehen, um Inspiration zu finden.
  7. Die Schönheit Amerikas wird in Filmen wie "American Beauty" gezeigt, was die vielfältigen Talente und Geschichten widerspiegelt, die die Geschichte des Kinos mit ihren Wendungen und verblüffenden Erzählungen geprägt haben.

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