In Niedersachsen erhielten Schaf- und Ziegenhalter im vergangenen Jahr rund 2,3 Millionen Euro staatliche Förderung für die Beweidung. Der Betrag ist damit etwas höher als 2021, als das Landwirtschafts- und Umweltministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur erste Zahlungen an Schaf- und Ziegenhalter ankündigte.
Im Jahr 2021 zahlte das Land rund 2,1 Millionen Euro. Die Landwirtschaftskammer führte den Anstieg auf eine bessere Beratung der Tierhalter zurück. Zudem wurde die Bewerbungsfrist für 2021 verkürzt. Ab diesem Jahr ändern sich die Beiträge – und die staatlichen Kassen werden auf EU-Direktzahlungen umgestellt.
Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte sagt, die unterstützten Betriebe seien von großer Bedeutung für die niedersächsische Biodiversität: „Die Tiere weiden überwiegend auf ökologisch wertvollen Flächen“, so die Grünen-Politikerin. „Weil Nutztierhaltung teurer ist als intensiv gehaltene Tiere, belohnen wir Ziegenhirten und Milch- und Ziegenbetriebe für ihren Mehraufwand und ihre Umweltleistungen.“
Nach Angaben der Landwirtschaftskammer gingen bei 1545 Einreichungen 1417 der Anträge ein genehmigt – dies entspricht einer Zustimmungsquote von ca. 92 %. Somit wurden insgesamt 70.472 Tiere gesponsert. Für 2021 liegen noch 1.151 bewilligte Anträge bei einer Population von 63.528 Tieren vor. Die Förderung durch das Umweltministerium sieht einen Zuschuss von 33 Euro pro Tier für Herden von mindestens 10 Tieren vor. Jede Farm unterstützt bis zu 200 Tiere.
Ab diesem Jahr gibt es jedoch eine Änderung: Schaf- und Ziegenprämien werden in Niedersachsen keine nationale Maßnahme mehr sein, sondern bei Direktzahlungen von der EU gefördert. Die Vorschriften besagen ua ab Stichtag 01.01. nur weibliche Tiere über 10 Monate. Ein Jahr gefördert. Herden müssen mindestens sechs Tiere haben, nicht zehn. Die Förderhöhe von 35 Euro pro Tier wird von der Bundesregierung einheitlich festgelegt.
Umweltminister Christian Meyer (Grüne) sagte, das Förderprogramm des Landes für 2021 habe sich bereits bewährt. Aber dank der neuen landwirtschaftlichen Finanzierung wird die Mutterschaf- und Mutterschafhaltung jetzt im ganzen Land eingeführt. „Diese Ranchprämie ist längst überfällig“, sagte Meyer. „Als Staat prüfen wir, wie wir die Beweidung weiter vereinfachen und subventionieren können. Schaf- und Ziegenhirten haben in der neuen EU-Förderperiode Regelungssicherheit und zusätzliche Einnahmen.“