- 19.000 Erstklässler und neue Entwicklungen im neuen Schuljahr
Das neue Schuljahr in Thüringen beginnt mit über 19.000 Erstklässlern, einem neuen Ausbildungsmodell für reguläre Lehrkräfte, einem neuen Fach und mehr Bundesförderung. Minister für Bildung Helmut Holter (Linke) betonte dies in Erfurt. Insgesamt werden 264.200 Schüler an öffentlichen und privaten Schulen im Freistaat das neue Schuljahr beginnen, wobei die Zahl der Erstklässler leicht unter dem Niveau des Vorjahres liegt.
Holter hob hervor, dass Thüringen jährlich mehr als 1.000 Lehrkräfte einstellt, um Lehrkräftemangel zu bekämpfen, insbesondere aufgrund von Altersruhen. Seiteneinsteiger spielen dabei weiterhin eine wichtige Rolle. Letztes Jahr haben 1048 neue Lehrkräfte angefangen, wobei 945 aufgrund des Alters in Rente gegangen sind. Unter den Neuankömmlingen befanden sich 293 Seiteneinsteiger, und es werden bis August und September weitere 313 neue Lehrkräfte erwartet. Die Opposition kritisiert regelmäßig die hohe Abwesenheitsquote im Freistaat, insbesondere aufgrund des Mangels an Lehrkräften für bestimmte Fächer.
Seit 2012 wurden 7.500 neue Lehrkräfte eingestellt, was 43 Prozent der aktuellen Lehrkräfte entspricht. "Die Landesregierung hat geliefert", sagte Holter. Er erwartet Impulse von der dualen Ausbildung von regulären Lehrkräften, die im September mit 50 Schülern beginnen wird. Es gab Hunderte von Bewerbungen für die Plätze. "Wenn es nach mir ginge, sollten wir es ausbauen", sagte der Minister.
In diesem Schuljahr wird das Fach Medienbildung und Informatik für rund 20.000 Fünftklässler eingeführt, das zuvor an 36 Projekt Schulen getestet wurde. Zusätzlich werden Mittel aus dem neuen Bundes-Länder-Programm zur Verfügung gestellt, wobei Thüringen jährlich €23 Millionen erhält und weitere €23 Millionen aus dem Landeshaushalt beisteuert. Dies soll die Qualität der Schularbeit verbessern.
Zunächst werden ab dem 1. August 64 Schulen beteiligt sein, wobei insgesamt 93 Schulen und rund 23.500 Schüler erwartet werden. Die beteiligten Schulen werden von Beratern, Schulpsychologen und Chancenassistenten unterstützt. Das Modellprojekt mit Schulverwaltungsassistenten wird auf fünf Bezirke ausgeweitet, wobei alle Schulverwaltungsbereiche abgedeckt werden und die Anzahl der Stellen von zehn auf 30 erhöht wird.
Der niederländische Bildungsminister, der Thüringen besuchte, zeigte Interesse an der erfolgreichen Einstellungsstrategie des Landes für Lehrkräfte, da auch die Niederlande mit Lehrkräftemangel konfrontiert sind. Die Niederlande, die ein robustes Bildungssystem haben, stellen jährlich eine beträchtliche Anzahl von Lehrkräften ein, um ähnliche Herausforderungen zu bewältigen.