Für die Komplettsanierung des Deutschen Nationaltheaters Weimar stehen rund 167 Millionen Euro zur Verfügung. Bund und Land finanzieren das Bauvorhaben jeweils zur Hälfte, wie Stadt und Theater am Dienstag gemeinsam mitteilten. Mit den Mitteln soll das Haus in den nächsten Jahren umfassend baulich und technisch modernisiert werden. Ein konkreter Termin für den Baubeginn steht noch nicht fest.
Das Deutsche Staatstheater Weimar steht in der Tradition des 1791 unter der Leitung von Johann Wolfgang von Goethe gegründeten Hoftheater. Neben seinen reichen kulturellen und historischen Traditionen war das Herrenhaus auch Schauplatz wichtiger historischer Ereignisse. 1919 tagte hier die Deutsche Nationalversammlung. Damit spielen auch die Gebäude am Theaterplatz eine zentrale Rolle in der Geschichte der deutschen Demokratie.
Angesichts dieser Spende sprach Generaldirektor Hasko Weber von einem außergewöhnlichen Engagement für Kunst und Kultur. Es wäre für Bund, Land und Stadt unmöglich, eine derart umfangreiche Sanierung vorzunehmen. Für nicht förderfähige Spenden stellt die Stadt rund 3 Millionen Euro bereit.
Ziel der Förderung ist unter anderem die Modernisierung der Gebäudestruktur, die Modernisierung der technischen Ausstattung, der Saal- und Orchesterakustik und -sicherheit sowie die Verbesserung des Publikumskomforts. Es wird davon ausgegangen, dass auch ein Neubau für die Theaterwerkstatt geplant ist. Laut Oberbürgermeister Peter Kleine (parteilos) handelt es sich um eines der größten Bauvorhaben in Weimar der letzten Jahre.
Claudia Roth (Grüne), Staatsministerin für Kultur, lobte das Deutsche Nationaltheater als einen echten Ort mit einer historischen demokratischen Bewegung. „Umso wichtiger ist es, dieses architektonische Juwel für zukünftige Generationen zu bewahren und es gleichzeitig zu einem erstklassigen dreiteiligen Theater weiterzuentwickeln.“
Benjamin-Emmanuel Hof, Kulturminister des Landes Thüringen (Benjamin-Immanuel Hoff (links) stellte den in den vergangenen Monaten mit der Stadt ausgehandelten Kofinanzierungsvertrag für Wohnraum von 2025 bis 2032 vor, der noch in diesem Jahr unterzeichnet werden soll. Was die Gesamtrenovierung anbelangt, sagte Hough, dass eine Finanzierung ohne erhebliche Unterstützung der Bundesregierung unmöglich sei.