Entgegen dem Bundestrend hat es im Saarland 2022 häufiger geblitzt als 2021. Wie der Blitz-Informationsdienst von Siemens am Montag in München mitteilte, wurden im Bundesland im vergangenen Jahr 1613 Blitze registriert. Im Jahr davor waren etwas weniger – 1497 Blitze – gezählt worden.
Deutschlandweit blitzte es vergangenes Jahr viel seltener als im Vorjahr und sogar in den Jahrzehnten davor. Der Blitz-Informationsdienst zählte 2022 bundesweit 242.421 Blitzeinschläge. Das ist der niedrigste Wert seit Beginn der Messungen im Jahr 1991.
Bei der Blitzdichte lag das Saarland im Bundesländervergleich im Mittelfeld: 0,63 Blitze pro Quadratkilometer wurden 2022 registriert. In Baden-Württemberg blitze es am meisten pro Quadratkilometer (0,97), in Thüringen am wenigsten (0,39).
Als Ursache für den Rückgang sieht der Leiter des Blitz-Informationsdienstes, Stephan Thern, unter anderem in der Trockenheit des vergangenen Jahres. «Im Sommer, vor allem im Juni und August, herrschte teilweise extreme Dürre bei hohen Temperaturen über 35 Grad», sagte er. «Für Gewitter braucht es aber beides – Feuchtigkeit und heiße Temperaturen.»
Die Blitze werden mit Hilfe von rund 160 miteinander verbundenen Messstationen in Europa gemessen. Obwohl zwischen den Sensoren bis zu 350 Kilometer liegen, können die Blitzeinschläge damit auf bis zu 50 Meter genau ermittelt werden.