Vergangenes Jahr hat es in Hessen seltener geblitzt als im Vorjahr. Wie der Blitz-Informationsdienst von Siemens am Montag in München mitteilte, wurden 2022 in Hessen 11.566 Blitze registriert. 2021 waren es 15.794 gewesen. Deutschlandweit wurden 242.421 Blitzeinschläge gezählt – der niedrigste Wert seit Beginn der Messungen im Jahr 1991.
Bei der Blitzdichte lag Hessen mit 0,55 Blitzen pro Quadratkilometern im Bundesländervergleich im Mittelfeld. Spitzenreiter ist Baden-Württemberg mit 0,97, Schlusslicht war Thüringen mit 0,39.
Regional blitzte es in Hessen am häufigsten im Lahn-Dill-Kreis: Mit 1032 Blitzeinschlägen und einer Dichte von 0,97 lag dieser Kreis deutschlandweit aber nur auf Platz 76. Die geringste Blitzdichte Hessens hatte der Landkreis Fulda mit 0,21 beziehungsweise 289 Einschlägen im gesamten Jahr.
Als Ursache für den Rückgang sieht der Leiter des Blitz-Informationsdienstes, Stephan Thern, unter anderem die Trockenheit des vergangenen Jahres. «Im Sommer, vor allem im Juni und August, herrschte teilweise extreme Dürre bei hohen Temperaturen über 35 Grad», sagte er. «Für Gewitter braucht es aber beides – Feuchtigkeit und heiße Temperaturen.»
Die Blitze werden mit Hilfe von rund 160 miteinander verbundenen Messstationen in Europa gemessen. Obwohl zwischen den Sensoren bis zu 350 Kilometer liegen, können die Blitzeinschläge damit auf bis zu 50 Meter genau ermittelt werden.