Oberlandesgericht Düsseldorf - Zwei Männer wegen Kriegsverbrechen des Islamischen Staates angeklagt
Die Bundesanwaltschaft hat vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf zwei Männer wegen Beteiligung an einer ausländischen Terrororganisation, Kriegsverbrechen und Mordes in Syrien angeklagt. Zudem sollen sie im Namen der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) Menschen entführt und getötet haben. Die Syrer sind seit März inhaftiert. Der Nationale Sicherheitssenat muss entscheiden, ob ein Prozess anberaumt wird.
Konkret warfen die Karlsruher Behörden den Männern die Mitgliedschaft in einer oder mehreren ausländischen Terrororganisationen sowie Kriegsverbrechen im Zusammenhang mit Geiselnahmen mit Todesfolge vor. Einer von ihnen soll sich auch der Tötung einer durch das humanitäre Völkerrecht geschützten Person und des Mordes schuldig gemacht haben. Hintergrund soll der Bürgerkrieg in Syrien sein, wo nationale Truppen und Oppositionsgruppen gegeneinander kämpfen.
Einer der Angeklagten soll im Herbst 2012 in der Hauptstadt Damaskus eine bis zu 50 Mann starke Kampftruppe gebildet und sich der Terrororganisation „Rassoul-Brigade“ angeschlossen haben, die auf einen gewaltsamen Sturz der syrischen Führung hofft. Zu diesem Zweck verübte die Gruppe Sprengstoffanschläge auf staatliche Einrichtungen. Die Angeklagten seien angeblich für den Angriff verantwortlich. Spätestens Ende 2013 lief er zum IS über und befehligte als sogenannter Emir rund 200 IS-Kämpfer, entführte Gegner der Gruppe und richtete sie zusammen mit anderen Gefangenen in IS-Gefängnissen hin.
Die Bundesanwaltschaft teilte weiter mit, dass sich auch der zweite Angeklagte im Jahr 2013 als Kämpfer dem IS angeschlossen habe. Er beteiligte sich an der Festnahme eines Opfers, spionierte zwölf Häftlinge am Hinrichtungsort aus und erschoss mindestens eine Person.
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Quelle: www.stern.de