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Zustände in Gerichtsmedizin „inakzeptabel“

Krankenhaus
Krankenbetten stehen in einem Gang in einem Krankenhaus.

Die Berliner Ärztekammer kritisiert die “unzumutbaren Zustände” der Berliner Gerichtsmedizin. Peter Boebert, Präsident der Berliner Ärztekammer, sagte am Mittwoch, die Unterbringung der Patienten sei „teilweise menschenunwürdig und die Arbeitsbedingungen des Personals unerträglich“. In der Berliner Justizvollzugsanstalt werden drogenabhängige und psychisch kranke Straftäter festgehalten.

Das Krankenhaus hat derzeit eine Kapazität für etwa 600 Patienten. Allerdings wurden nur 541 Betten genehmigt. „Dadurch sind nun mehrere Dreibettzimmer mit fünf Betten belegt“, hieß es. Mangel an Platz und Menschen. In den vergangenen Jahren haben viele Mitarbeiter aufgrund erschwerter Umstände gekündigt.

Ärztekammer fordert Senatsgesundheitsverwaltung auf, altes Klinikgebäude zu sanieren. Kurzfristig muss es alternative Heilmittel geben. Eine angemessene Bezahlung des Arztes ist ebenfalls erforderlich.

Nach Angaben der Senatsgesundheitsverwaltung wurden die „seit vielen Jahren bekannten teilweise unerträglichen Zustände“ der Gerichtsmedizin im November 2022 an den Gesundheitsausschuss verwiesen, wie eine Sprecherin erklärte.

Trotz der in den letzten Jahren umgesetzten Entlastungsmaßnahmen sieht die Senatsgesundheitsverwaltung den Zustand des forensischen Systems nach wie vor als besorgniserregend an und hat sich in vorangegangenen Haushaltsverhandlungen mit dem Thema befasst. Ohne ausreichende und zusätzliche finanzielle Mittel wird es jedoch nicht möglich sein, dringend notwendige Maßnahmen zu planen und umzusetzen.

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