Demonstranten und Polizisten haben sich bei Protesten gegen die peruanische Regierung im ganzen Land erneut schwere Auseinandersetzungen geliefert.
In der Hauptstadt Lima feuerten die Beamten gestern Tränengas in die Menge, Regierungsgegner schleuderten Steine, wie im Fernsehen zu sehen war. Rund 11.800 Polizisten waren im Einsatz, wie Polizeichef Víctor Zanabria mitteilte. Seit Beginn der Proteste im Dezember kamen in Peru bereits mehrere Dutzend Menschen ums Leben.
In der Stadt Arequipa im Süden des Landes versuchten Demonstranten, den Flughafen zu stürmen, wie der Radiosender RPP berichtete. In der Provinz Chucuito steckten Regierungsgegner eine Polizeiwache in Brand. In der Region Cusco legten Demonstranten in einem Camp von Bergleuten Feuer. Die Regierung erklärte für mehrere Regionen des südamerikanischen Landes den Ausnahmezustand.
Die Demonstranten fordern den Rücktritt von Übergangspräsidentin Dina Boluarte, die Auflösung des Kongresses und die Freilassung des inhaftierten Ex-Präsidenten Pedro Castillo. Der frühere Dorfschullehrer wollte im Dezember einem Misstrauensvotum zuvorkommen und löste den Kongress auf. Das Parlament enthob ihn daraufhin des Amtes. Er wurde wegen des Vorwurfs eines versuchten Staatsstreichs festgenommen und sitzt in Untersuchungshaft.