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Zum Jahresende gab es keine Erholung, aber die Preise stiegen

25.000-Euro-Problem

An der Börse könnte es zu einem versöhnlichen Jahresabschluss kommen..aussiedlerbote.de
An der Börse könnte es zu einem versöhnlichen Jahresabschluss kommen..aussiedlerbote.de

Zum Jahresende gab es keine Erholung, aber die Preise stiegen

Die Anlegerstimmung gegenüber dem Aktienmarkt bleibt relativ schwach. Aber es gibt gute Argumente dafür, dass das Schlimmste überstanden ist und die Dividendenaktien in den kommenden Wochen wieder steigen werden.

Erstens begünstigt die Saisonalität höhere Preise. Der S&F-Index legte im Herbst eine Pause ein. In den letzten zwei Monaten hat sich die Situation jedoch noch einmal deutlich verschärft. Sollte der S&P 500 dieses Jahr erneut diesem Muster folgen, werden Anleger in den kommenden Wochen eine tolle Zeit erleben.

Michael Wittek leitet das Portfoliomanagement beim unabhängigen Vermögensverwalter Albrecht, Kitta & Co. in Hamburg und ist hier für die Anlegestrategie verantwortlich.

Anleger nehmen zudem mit Freude zur Kenntnis, dass die US-Aktienkurse in diesem Jahr im Vorfeld der nächsten Präsidentschaftswahl im November 2024 tendenziell steigen. Ein Diagramm des S&P 500-Durchschnitts der letzten 96 Jahre stützt diese These. Es gibt jedoch eine Einschränkung: Das Papier gilt für das gesamte Jahr, nicht jedoch für die letzten Monate. In den meisten Vorwahljahren dauern die Preiserhöhungen bis etwa August an und bewegen sich dann seitwärts.

Ein weiteres Argument für die Wall Street: Ein Großteil der institutionellen Anleger beurteilt die Marktaussichten der Aktie negativ. Vor allem Hedgefonds setzten zuletzt auf fallende Kurse und investierten nur in eine Handvoll Aktien. Sollten die Aktien aber plötzlich steigen, wie jüngst, nachdem die Federal Reserve beschlossen hatte, die Leitzinsen vorerst unverändert zu belassen und nicht weiter anzuheben, müssen institutionelle Anleger ihre Anlagestrategien ändern. Sie sind dann gezwungen, ihre Positionen bei Leerverkäufern zu schließen, um weitere Verluste zu vermeiden. In der Praxis bedeutet das, dass sie Aktien kaufen müssen, von denen sie darauf wetten, dass sie fallen.

Keine weiteren Zinserhöhungen

Aus fundamentaler Sicht ist der gläserne Markt für Aktien halb voll und halb leer. Die US-Wirtschaft wuchs im dritten Quartal mit einer Jahresrate von 4,9 %. Auf den ersten Blick mag dies wie eine Überhitzung aussehen und könnte die Währungsbehörden tatsächlich dazu veranlassen, die Zinssätze weiter anzuheben.

Aber der Arbeitsmarkt zeigte zuletzt erstmals Anzeichen einer Abschwächung. Im Oktober wurden in den Vereinigten Staaten lediglich 150.000 Arbeitsplätze außerhalb der Landwirtschaft geschaffen. Von Reuters befragte Ökonomen erwarteten die Schaffung von 30.000 neuen Arbeitsplätzen. Unterdessen wurden die Daten für August und September auf insgesamt 101.000 neue Arbeitsplätze nach unten korrigiert. Die Arbeitslosenquote hingegen stieg leicht von 3,8 % auf 3,9 %. Wenn weniger Menschen beschäftigt sind, steht weniger Geld für den Konsum zur Verfügung, der die Grundlage für einen großen Teil der US-Wirtschaft ist.

Schließlich stiegen die Stundenlöhne im Oktober im Vergleich zum Vormonat nur um 0,2 %, waren also nicht so stark wie erwartet. Dies alles könnte ein Zeichen dafür sein, dass die US-Wirtschaft an Schwung verliert und weitere Zinserhöhungen unnötig werden. Sollten die USA sogar in eine Rezession abrutschen, könnte die Fed sogar gezwungen sein, die Geldpolitik erneut zu lockern.

Bewertungen stimmen wieder

Nach einem Sommer voller Börsenbewertungen, die recht ehrgeizig aussahen, normalisierten sich die Bewertungen durch nachfolgende Korrekturen wieder. US-Aktien werden zu deutlich höheren Kurs-Gewinn-Verhältnissen gehandelt als europäische Aktien. Aber das ist fast immer der Fall. Darüber hinaus ist die Entwicklung der amerikanischen Wirtschaft offensichtlich dynamischer als die der Alten Welt. Letztendlich sind die Vereinigten Staaten weiter von geopolitischen Krisenherden entfernt und weniger abhängig von der chinesischen Wirtschaft.

Die 25.000-Euro-Frage

Wenn ein Anleger vor der Luxusfrage steht, investieren Sie 25.000 Euro. Wenn Sie möchten, können Sie dieses Geld auf folgende Arten anlegen. Geben Sie bei der Aktienauswahl Vorrang auf Dividendenaktien aus der Konsumgüterindustrie, d. h. Hersteller von Nahrungsmitteln, Getränken oder Körperpflegeprodukten, sowie auf Large-Cap-Technologieaktien. Im Anleihenbereich scheinen mittelfristige Unternehmensanleihen interessant zu sein. Die Rendite dieser Projekte liegt bei etwa vier Prozent. Gold gehört zur Grundanlage eines jeden Anlageportfolios. Hier erscheint ein Gewicht von zehn Prozent angemessen. Wie viel Geld in Aktien und Anleihen fließen soll, hängt von der Risikobereitschaft des jeweiligen Anlegers ab.

Über den Autor: Michael Wittek ist Leiter Portfoliomanagement bei der unabhängigen Vermögensverwaltungsgesellschaft Albrecht, Kitta & Für die Anlagestrategie ist hier das Hamburger Unternehmen verantwortlich.

Quelle: www.ntv.de

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