Passagiere wurden mitten auf den Gleisen aus einem liegengebliebenen Zug in München ausgestiegen, was eine bundespolizeiliche Untersuchung auslöste. Ein Münchner Sprecher sagte am Montag, es gehe um die Frage, warum die Zugtüren geöffnet wurden und ob jemand für die Gefährdung des Bahnverkehrs verantwortlich gemacht werden müsse. Nach Angaben des Sprechers dürfte sich die Tür so nicht öffnen lassen.
Die Bundespolizei darf nach eigenen Angaben keine Anzeige gegen Bahnreisende erstatten. Entgegen einzelnen Berichten öffneten die Passagiere die Türen nicht selbst.
Quellen zufolge blieb der Nebenzug am Samstagabend bei der Annäherung an die Endhaltestelle mitten auf der Strecke liegen, da eine Lokomotive defekt war. Etwa 50 Minuten später öffnete sich plötzlich die Tür und die Passagiere stiegen aus. Dies ist eine gefährliche Situation, da auf vielen umliegenden Gleisen möglicherweise noch andere Züge verkehren. Die Bundespolizei sperrte daraufhin gegen 21.40 Uhr die Strecke und den Hauptbahnhof und schickte die Fahrgäste zum nahegelegenen S-Bahnhof Hackerbrücke und von dort zum Hauptbahnhof.
Am Nachmittag gegen 10:15 Uhr normalisierte sich der Verkehr auf der stark befahrenen S-Bahn-Stammstrecke wieder. Auch viele Wiesn-Rückkehrer waren am ersten Oktoberfestabend von kurzzeitigen Streckensperrungen betroffen. Die Hackerbrücke ist während des Festivals einer der verkehrsreichsten Bahnhöfe, da sie nur wenige Gehminuten von der Festivalwiese entfernt liegt.
Regionalzüge kommen aus Nürnberg. An Bord des Heimfluges befanden sich etwa 250 Fans. Sie kamen vom Rennen des TSV 1860 München in Ingolstadt. Während der 50-minütigen Wartezeit wurde die Stimmung im Zug als enthusiastisch beschrieben.