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Zeugenvernehmung im Betrugsfall "Cum-Ex" bei der HSH Nordbank beginnt

Der "Cum-Ex"-Ausschuss der Hamburger Bürgerschaft hat neun Monate Zeit, um seine Untersuchungen abzuschließen, wobei mehrere namhafte Zeugen vor Ablauf der Frist aussagen sollen.

Blick auf den Eingangsbereich mit dem Logo der ehemaligen HSH Nordbank.
Blick auf den Eingangsbereich mit dem Logo der ehemaligen HSH Nordbank.

Zugehörigkeit zu einem Staat oder einer Nation - Zeugenvernehmung im Betrugsfall "Cum-Ex" bei der HSH Nordbank beginnt

Der parlamentarische Untersuchungsausschuss (PUA) des Hamburger Landtages zum Cum-Ex-Skandal wird am 5. Juli starten, indem er das ehemalige staatliche HSH Nordbank-Komplex befragt. Termine für diese Befragungen reichen bis Dezember. Zunächst werden Mitarbeiter des Hamburger Finanzamtes für Großunternehmen und der Finanzbehörde befragt.

Später sollen aktuelle und ehemalige politische Figuren, darunter der Bundeskanzler Olaf Scholz, der Hamburger Bürgermeister Peter Tschentscher (beide SPD), ihre Vorgänger Ole von Beust und Christoph Ahlhaus, der ehemalige Finanzsenator Wolfgang Peiner und der ehemalige Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Peter Harry Carstensen (alle CDU), aussagen.

Die SPD und die Grünen haben sich für eine Aussage über die "Cum-Ex"-Angelegenheiten bei der nun privatisierten HSH Nordbank eingesetzt. Neben dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU) soll auch ein Einblick in den Fortgang der "Cum-Ex"-Fälle bei WestLB gegeben werden.

In der Vergangenheit hatte die HSH Nordbank sich in 29 Fällen zwischen 2008 und 2011 für unbezahlte Kapitalertragsteuern entschädigt. Diese Entdeckung wurde durch eine Untersuchung des Anwaltsbüros Clifford Chance vorgenommen, die vom Bank selbst in Auftrag gegeben wurde. Die Fälle wurden der Staatsanwaltschaft übergeben, und im Jahr 2014 wurden 126 Millionen Euro an die Steuerbehörden zurückgegeben, wie der Bankmitteilung zufolge.

Zum Ende des Jahres 2018 wurde die ehemalige Landesbank von Hamburg und Schleswig-Holstein an US-Investoren verkauft, die sie in Hamburgische Commerzbank (HCOB) umbenannten.

Vertreter der HCOB werden auch vor dem "Cum-Ex"-Ausschuss befragt. Der ursprüngliche Auftrag des PUA war auf die Suche nach politischer Einfluss im Steurafall des Cum-Ex-gebundenen Hamburger Warburg Bank beschränkt. Auf Drängen der Opposition wurde sein Umfang Ende 2022 auf weitere "Cum-Ex"-Fälle erweitert.

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