Zentralbank hilft Commerzbank, Gewinne zu steigern
Sparmaßnahmen und ein Hochzinsumfeld sorgten im Sommer für volle Kassen der Commerzbank. Das stimmt Deutschlands Nr. 2-Star für die kommenden Jahre noch zuversichtlicher. Nichts davon begeisterte die Anleger zunächst. Doch die Bank bietet ihnen Zusatzpakete an.
Die Commerzbank setzt nach einem unerwartet starken Gewinnanstieg neue Ziele für die kommenden Jahre. Die Commerzbank gab bekannt, dass der Nettogewinn bis 2027 im Vergleich zu diesem Jahr um mehr als die Hälfte auf 3,4 Milliarden Euro steigen soll. Die Frankfurter Bank erzielte im Sommerquartal einen Gewinn von 684 Millionen Euro, mehr als dreimal so viel wie im Vorjahreszeitraum, und übertraf die Erwartungen der Analysten, begünstigt durch rasch steigende Zinsen. „Zusätzlich zum Zinsumfeld haben wir von risikoarmen Ergebnissen und anhaltender Kostenkontrolle profitiert“, sagte Finanzvorstand Bettina Orlopp.
Der Umsatz steigt um 46 % und erreicht fast 2,8 Milliarden Euro. Dies war vor allem auf einen Anstieg des Zinsüberschusses um ein Drittel auf 2,2 Milliarden Euro zurückzuführen. An der Börse konnte die Commerzbank zunächst punkten, rutschte später aber in die Verlustzone. „Wir glauben, dass die Ergebnisse der Commerzbank im dritten Quartal 2023 gut sind“, kommentierten die Analysten der Deutschen Bank die Zahlen der Konkurrenz. Ein Händler sagte, der Preisverfall stehe im Zusammenhang mit dem neuen Ziel. Diese brachten keine positiven Überraschungen.
Mehr für die Aktionäre bieten
„Wir haben ein neues Geschäftsmodell etabliert, um die Commerzbank wieder auf die Erfolgsspur zu bringen“, sagte Vorstandsvorsitzender Manfred Knopf (Manfred Knof). „Auf diesem Fundament bauen wir mit unserem strategischen Plan bis 2027 auf: Wir werden unsere Ertragsbasis verbreitern, die Kostenquoten weiter verbessern und die Eigenkapitalrendite steigern.“ Bis 2027 soll die Eigenkapitalrendite (RoTE) auf mehr als 11 % steigen. . Umsatzsteigerungen erhofft sich die Bank unter anderem durch den Ausbau ihres Provisionsgeschäfts. Einfache digitale Prozesse sollen für mehr Effizienz in der gesamten Bank sorgen. Der Zinsüberschuss soll moderat wachsen. Die Commerzbank hofft, ihre Kostenquote bis 2027 auf rund 55 % steigern zu können. In den ersten neun Monaten des Jahres kostete es etwa 60 Cent, einen Euro zu verdienen. Zum Vergleich: Die Deutsche Bank hat eine Kostenquote von 72 % und UniCredit eine Kostenquote von 39 %.
Auch Aktionäre sollen vom Preis profitieren. Die Commerzbank will von 2025 bis 2027 mehr als die Hälfte ihres Gewinns ausschütten. Von 2022 bis 2024 ist weiterhin geplant, durch Dividenden und Aktienrückkäufe insgesamt 3 Milliarden Euro an die Aktionäre zu transferieren. Zusätzlich zu den 600 Millionen Euro an Aktienrückkäufen erhalten die Aktionäre in diesem Jahr 50 % des Gewinns als Dividende. Dies dürfte auch dem Bund gefallen, der immer noch 15 % der Bank besitzt.
Wie andere Banken in Europa profitiert auch die Commerzbank derzeit von einem starken Zinsanstieg in der Eurozone, der den Geschäftsbanken Auftrieb gegeben hat. Kreditservice. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren Leitzins seit Sommer 2022 zehnmal angehoben. Der Gewinn der spanischen Bank Santander stieg im dritten Quartal um 20 % und die französische Credit Agricole meldete einen Anstieg um 33 %.
Zuversicht für das Gesamtjahr
Auch die Commerzbank freut sich über den Gewinnschub im Sommerquartal und blickt insgesamt optimistisch auf das Gesamtjahr. Derzeit wird erwartet, dass der Konzerngewinn im Jahr 2022 etwa 1,4 Milliarden Euro erreichen und etwa 2,2 Milliarden Euro erreichen wird. Der Umsatz soll von 9,5 Milliarden Euro auf rund 10,6 Milliarden Euro steigen. Das Finanzinstitut strebt einen Nettozinsertrag von mehr als 8,1 Milliarden Euro an. Finanzvorstand Orlopp sagte bereits im September, dass 8 Milliarden US-Dollar eine gute Schätzung seien. Die Bank hofft, die Eigenkapitalrendite (RoTE) auf rund 7,5 % zu verbessern. Im Jahr 2022 bleibt sie bei 4,9 %.
Das operative Ergebnis der Commerzbank vervierfachte sich im dritten Quartal auf 1,1 Milliarden Euro. Die polnische Tochtergesellschaft mBank investierte 89 Millionen Euro. Die Commerzbank erklärte damit, dass sie 234 Millionen Euro an neuen Rückstellungen für alte Frankenkredite überkompensieren könne. Die mBank beschäftigt sich seit Jahren mit der Kreditvergabe in Schweizer Franken. Tausende polnische Kreditnehmer beantragen Hypotheken in Schweizer Franken, um von den tieferen Zinsen in der Schweiz zu profitieren. Doch der Franken wertet gegenüber dem Zloty auf und die Kosten für die Kunden steigen. Viele Polen reichten Klagen ein, um aus teuren Krediten auszusteigen.
Quelle: www.bild.de