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Unabhängigkeitsdemonstrationen in Katalonien

Unabhängigkeitsdemonstrationen in Katalonien
Menschen schwenken Estelada-Fahnen während einer Kundgebung in Barcelona.

Unabhängigkeitsdemonstrationen in Katalonien

Während des katalanischen Nationalfeiertags “Diada” im Nordosten Spaniens versammelten sich Zehntausende für die Unabhängigkeit von Katalonien und markierten den Anlass mit Begeisterung. Die Teilnehmer versammelten sich nach einem lebhaften Marsch am Montagabend auf dem ikonischen Plaça d’Espanya im Herzen von Barcelona.

Gesänge hallten durch die Luft und drückten den Wunsch nach “Unabhängigkeit” und “Freiheit” aus. Pere Aragonès, der regionale Führer Kataloniens, hielt kurz vor der Kundgebung eine leidenschaftliche Botschaft und betonte den entscheidenden Moment, da katalanische Parteien unerwartet eine zentrale Rolle bei der Gestaltung der neuen Regierung Spaniens übernehmen.

Die Bürgerbewegung ANC, die Architekten hinter dieser Massendemonstration, meldete eine beeindruckende Teilnehmerzahl von etwa 800.000 Personen. Seltsamerweise hatten frühere Polizeischätzungen ein anderes Bild gezeichnet und die Anzahl der Demonstranten auf etwa 115.000 geschätzt. Die erhebliche Diskrepanz in diesen Zahlen blieb zu diesem Zeitpunkt ein Rätsel.

Was ist “Diada”?

“Diada” ist eine jährliche Erinnerung an das Jahr 1714, als Katalonien seine geliebte Selbstverwaltung verlor.

Neben ihren historischen Wurzeln dient diese Veranstaltung als Gradmesser für die Stärke der leidenschaftlichen Unabhängigkeitsbewegung Kataloniens.

In diesem Jahr erhielt die Demonstration einen einzigartigen Blickpunkt in der politischen Landschaft Spaniens. Sechs Jahre nach der Niederschlagung des Abspaltungsversuchs im Jahr 2017 sind die separatistischen Parteien Kataloniens unerwartet zu Königsmachern in der spanischen Politik aufgestiegen.

In den kommenden Wochen werden die beiden katalanischen separatistischen Fraktionen im Madrider Parlament beraten, ob der amtierende Premierminister Pedro Sánchez in der Regierung bleiben kann oder ob das Land sich auf eine Neuwahl vorbereiten sollte.

Die Rechnung ist klar: Ohne die katalanischen Stimmen fehlt den Sozialisten (PSOE) unter der Führung von Sánchez die numerische Mehrheit.

Der Oppositionsführer Alberto Núñez Feijóo, der die konservative Volkspartei (PP) vertritt, die bei der Wahl am 23. Juli triumphierte, hat jedoch bis zum 27. September den Auftrag, eine Koalitionsregierung zu bilden. Dennoch sind die Erfolgsaussichten für ihn gering. In diesem Szenario muss Sánchez Verhandlungen mit der links-nationalistischen ERC unter der Führung von Aragonès und noch wichtiger mit der Junts-Partei unter der Führung des separatistischen Aushängeschilds Carles Puigdemont aufnehmen, der derzeit in Belgien lebt.

Die Junts-Partei, bekannt für ihre unnachgiebige Haltung, hat strenge Forderungen gestellt, darunter ein Referendum zur Unabhängigkeit, ein Vorschlag, der von Spanien vehement abgelehnt wird.

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