zum Inhalt

Zahnärzte warnen vor Kliniksterben in Niedersachsen

Zahnarzt in Niedersachsen
Ein an einem Zaun befestigtes Schild mit der Aufschrift «Zahnarzt».

Zahnärzte in Niedersachsen warnen vor einem Verschwinden der Praxis, insbesondere im ländlichen Raum. Schon heute hätten Kliniken, die altersbedingt in den Ruhestand gehen, Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen, sagte Lutz Riefenstahl, Vizepräsident der Zahnärztekammer Niedersachsen (ZKN), am Mittwoch in Hannover. Das aktuelle Spargesetz der Bundesregierung hat die ohnehin angespannte Lage noch verschärft. Dadurch stehen viele Einzelpraxen aufgrund steigender Preise, Fachkräftemangel und wachsender Bürokratie vor dem Kollaps. Patienten müssen mit längeren Wartezeiten rechnen.

Zahnärzte genießen im Vergleich zu Hausärzten völlige Berufsfreiheit. „Wir streben eine flächendeckende zahnärztliche Versorgung in der Region an“, betont Carsten Vollmer, Vizepräsident der Niedersächsischen Landeskrankenkassenzahnärztekammer (KZVN). Ostfriesland, das Peine-Kreis oder die Lüchow-Dannenberg-Versorgung sind jedoch teilweise nur unzureichend 70 %. Viele jüngere Kollegen würden lieber als Angestellte mit Kurzarbeit arbeiten, als das Risiko einzugehen, sich unter harten Bedingungen selbstständig zu machen.

Am kommenden Mittwoch (13. September) rufen ZKN, KZVN und zwei weitere zahnmedizinische Berufsverbände zu einem gemeinsamen Protest in Hannover auf. Zahnärzte aus dem ganzen Land wollen gemeinsam mit ihren Fachärzten an der Kundgebung vor dem Hannoveraner Landtag teilnehmen. Die Organisatoren erwarteten eine Zahl von 2.000 Demonstranten.

Der Verband gab an, dass sich die Mundgesundheit der Menschen in den letzten Jahren verbessert habe. Dadurch sinkt auch das Risiko für andere Krankheiten wie Diabetes oder Herz- und Lungenerkrankungen. Jetzt muss man befürchten, dass es noch schlimmer wird.

„Unter den aktuellen Umständen stehen wir der zahnärztlichen Erstattungsobergrenze für Parodontitisbehandlungen kritisch gegenüber“, erklärt das Niedersächsische Gesundheitsministerium. Der Vorstoß der Bundesregierung wird derzeit geprüft. Sollte sich diese Obergrenze negativ auf die Patienten auswirken, wird das Land Niedersachsen eine Initiative starten, um die Parodontitisbehandlung aus dem Haushalt zu streichen.

Kommentare

Aktuelles