In Hamburg ist die Zahl der Asylanträge deutlich gestiegen. Wurden im ersten Halbjahr 2022 noch 2634 Anträge von Schutzsuchenden gestellt, waren es in diesem Jahr bis Ende Juni bereits 4102, wie die «Hamburger Morgenpost» (Donnerstag) unter Berufung auf Zahlen des Amts für Migration berichtet. Die Zahl der Ukrainerinnen und Ukrainer, die in Hamburg Schutz suchen, gehe unterdessen zurück. So seien von April bis Juni dieses Jahres pro Monat durchschnittlich 600 Geflüchtete aus der Ukraine in Hamburg registriert worden. In den Wintermonaten des vergangenen Jahres seien es oft mehr als 2000 gewesen.
Die Zahl Schutzsuchender aus anderen Nationen ist dem Bericht zufolge in den letzten Monaten dagegen deutlich gestiegen. Rund 960 Personen seien seit April dieses Jahrs pro Monat nach Hamburg gekommen – die meisten aus Afghanistan, Syrien und dem Iran.
«Die aktuelle Unterbringung der Geflüchteten stellt eine sehr große Herausforderung für die Stadt Hamburg dar», sagte eine Sprecherin der Sozialbehörde dem Blatt. Insgesamt gebe es in der Stadt an 240 Standorten Unterkünfte, in denen rund 44 000 Geflüchtete leben. Doch die seien fast zu 100 Prozent belegt. In diesem Jahr habe man bereits 24 neue Standorte mit rund 5700 Plätzen in Betrieb genommen.