Die Zahl der Balkonkraftwerke in Bayern wächst weiterhin rasant. Die an das Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur gemeldeten Bestände haben sich seit Jahresbeginn vervierfacht. Mit Stand vom 2. Oktober zeigte die Datenbank, dass es im Freistaat 45.200 Systeme gab. Drei Viertel davon waren zu Jahresbeginn betriebsbereit.
Allein im dritten Quartal wurden 11.075 Anlagen zum Betrieb angemeldet. Die Anzahl der bestehenden Systeme kann höher sein, da einige Systeme nicht gezählt werden und ihr Status unklar ist und einige Systeme noch nicht registriert sind oder noch nicht registriert wurden. Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) weist darauf hin, dass Marktteilnehmer nach der Inbetriebnahme vier Wochen Zeit haben, sich zeitnah im Marktstammdatenregister zu registrieren.
Bayern ist sowohl beim Wachstum als auch beim Wachstum der Solarenergie führend im Land. Die Gesamtbestände lagen im dritten Quartal auf dem zweiten Platz, hinter Nordrhein-Westfalen und vor Niedersachsen. Bundesweit sind 300.000 Systeme registriert.
Mit den stark gestiegenen Strompreisen erfreuen sich auch kleine und vergleichsweise günstige Balkonkraftwerke (BSW bevorzugt die Bezeichnung „Plug-in-Solaranlagen“) zunehmender Beliebtheit. Sie bestehen in der Regel aus einem oder zwei Solarmodulen und einem Wechselrichter. Dadurch wird Sonnenenergie in Haushaltsstrom umgewandelt, der direkt in die Steckdose eingespeist werden kann. Der Strom kann dann zum Betreiben von Haushaltsgeräten verwendet werden. Im Gegenzug wird weniger Strom aus dem öffentlichen Netz bezogen.
Ob sich eine solche Anlage lohnt, hängt laut Verbraucherzentrale unter anderem vom Kaufpreis und den Strompreisen ab, aber auch davon, ob die Module möglichst lange möglichst viel Sonnenlicht erhalten können wie möglich. Auch die Bundesregierung arbeitet derzeit an einer Gesetzesänderung, die unter anderem den Einbau solcher Anlagen für Mieter und Wohnungseigentümer erleichtern soll.