Europas Wasserknappheit ist laut einer WWF-Studie größtenteils auf „jahrzehntelange Wassermisswirtschaft“ zurückzuführen – und nicht in erster Linie auf den Klimawandel.
Kontinentale Feuchtgebiete wurden fast überall trockengelegt, Flüsse begradigt, kanalisiert und aufgestaut, Grundwasserleiter zerstört, laut einer von einer Umweltgruppe veröffentlichten Studie. „Dazu kommt die unverantwortliche Praxis der illegalen Wasserentnahme für die Landwirtschaft und den Bau von Wasserkraftwerken.“ Die Klimakrise und häufigere Dürren erhöhen die Wasserrisiken in Europa weiter, sagen die Autoren.
Der Bericht präsentiert verschiedene Beispiele für Missmanagement und Übernutzung der Wasserressourcen in Europa. Beispielsweise wird in Spanien und den Niederlanden landwirtschaftliches Wasser illegal, im Übermaß und manchmal unkontrolliert entnommen. Es versteht sich, dass in Frankreich landwirtschaftliche Stauseen illegal beschlagnahmt und betrieben werden. In Bulgarien ist der illegale Bau und unregelmäßige Betrieb von Wasserkraftwerken ohne Berücksichtigung natürlicher und vom Menschen benötigter Wasserströme ein Beispiel für schlechtes Wasserressourcenmanagement. Diese Fallstudien sind nur ein Mikrokosmos der tiefgreifenden und weitreichenden Managementprobleme auf dem gesamten Kontinent.
Auch hier gibt es Wasserprobleme
Wassersorgen nehmen in Deutschland mit fortschreitender Klimakrise zu, sagt Theresa Schiller, Beraterin von WWF-Water International. „Die langjährigen Versäumnisse im Einzugsgebiets- und Wasserressourcenmanagement treten jetzt voll zur Geltung.“ Es gebe in Deutschland kein nachhaltiges Wassermanagement, sondern ein echtes „Entwässerungsmanagement“, kritisiert Schiller: „Wir tun alles, was wir können. Bestehende, gezielte EU-Verordnungen wie z „Die EU muss eine nachhaltige Wasser- und Klimaanpassungsagenda vorantreiben und bestehende Rechtsinstrumente nutzen, um eine nachhaltige Wassereinzugsgebiets- und Wasserbewirtschaftung in Europa dauerhaft sicherzustellen.“ “