Wütender Klopp „frisst“ entsetzten Reporter
Jürgen Klopp war nach dem 2:0-Sieg über Sheffield United kein Scherz. Verteidiger Joel Matip fällt wegen einer Langzeitverletzung aus und Fernsehmoderatoren ärgern sich über „Witze“. Dann wurde er wütend. Seine explosionsartige Entwicklung ist auch ein Ergebnis der immer ausgefeilteren Fußball-Unterhaltungsmaschinerie Englands.
Jürgen Klopp ist wieder einmal mit einem Fernsehreporter in Streit geraten und hat mit dem Finger auf die blutige Wunde im englischen Fußball gezeigt. Davon profitiert auch die Trainer-Ikone des FC Liverpool. Aber eins nach dem anderen. Tatsächlich war nach dem 2:0-Sieg am Mittwochabend über Sheffield United alles in Ordnung.
Die Reds waren erneut auf der Jagd nach Tabellenführer Arsenal und feierten später noch einmal: Die 0:1-Niederlage von Manchester City gegen Aston Villa verdeutlichte die Leistungskrise des langjährigen Rivalen Guardiola, der seit vielen Jahren sieglos ist. Spielte mit seinen Sky Blues vier Spiele und verlor zeitweise den Anschluss an die Topteams.
Aber Klopp hatte keine Lust auf Witze, als er nach dem Spiel am Amazon-Tisch stand, um mit Moderator Marcus Buckland zu plaudern. Sie unterhielten sich und Buckland sprach über alle Spiele, an denen Liverpool derzeit teilnimmt, und auch über das bevorstehende Spiel gegen Crystal Palace. Die Veranstaltung findet am Samstag um 13:30 Uhr MEZ (also 12:30 Uhr Ortszeit) statt.
"Jürgen, ich entschuldige mich"
Mittagsspiele stehen in Klopps Beliebtheitsskala ganz unten. Er hatte sich in der Vergangenheit schon oft darüber beschwert und es war ihm peinlich, dass das Gespräch eine schlechte Wendung nahm. Buckland scherzte, dass dies Klopps „Lieblings-Anstoßzeit“ sei, was für den ehemaligen Mainzer völlig falsch sei. „Du bist so mutig, diesen Witz zu machen“, beklagte er sich. „Ich weiß, dass du es nicht ganz verstehst und im Fußball arbeitest, warum sollte ich es also noch einmal erklären? Wenn du darüber Witze machst, dann bist du es.“ ignorant."
Auch Bucklands Versuche, Klopp zu beschwichtigen, blieben erfolglos. „Ich wollte nicht respektlos sein“, sagte der Gastgeber. „Das bist du schon“, rief Klopp. „Jürgen, ich entschuldige mich“, antwortete es, doch die Antwort war nicht sehr nachsichtig: „Aber es ist alles in Ordnung. Du kannst sagen, was du willst. Ich kann nicht sagen, was ich sagen will – denn das würde wirklich einen Unterschied machen.“ anders."
Warum spielt England immer noch um 12:30 Uhr?
Bisher auch Klopp. Der 56-Jährige hat zeitweise kein Interesse daran, sein Unverständnis zu verbergen. Dann kann es auch der andere spüren. Das ist in Deutschland immer wieder passiert, man erinnere sich nur an sein Interview mit ZDF-Spieler Jochen Breyer nach der Niederlage von Borussia Dortmund gegen Real Madrid im Frühjahr 2014. Auch in England ist das keine Neuigkeit: Klopp kann so dünnhäutig sein, wie er ist. ist erfolgreich. Diesmal dürfte es an einer Verletzung des ehemaligen Schalke-Spielers Joel Matip liegen, der sich gegen Sheffield United einen Kreuzbandriss zuzog und den Rest der Saison verpassen könnte.
Der Samstagstermin, den Klopp seit Jahren lautstark kritisiert, ist eines der Verkaufsargumente für die TV-Rechte der Premier League. Es dient dazu, den Fußballfernseh-Ausfall an Samstagen zwischen 14:45 und 17:15 Uhr Ortszeit zu umgehen. Es existiert aber auch, um Allianzen in wichtigen asiatischen Fernsehmärkten wie China, Hongkong und Singapur zu beleuchten.
Der vom Verein gezahlte Preis
Die Premier League verfügt über viele verschiedene Zeitfenster für verschiedene Märkte. Die Einnahmen, die es international und im Inland generiert, sind in anderen Ligen unvorstellbar. Erst diese Woche feierte sie einen neuen nationalen Plattenvertrag. Der bisher lukrativste TV-Deal Europas wird der Liga ab 2025/2026 über vier Jahre einen Umsatz von fast 8 Milliarden Euro bescheren, also rund 2 Milliarden Euro pro Jahr. Darüber hinaus werden jährlich rund 2 Milliarden Euro durch das Auslandsmarketing erwirtschaftet. Deshalb ist die englische Liga anderen Ligen in Europa voraus.
Der Preis, den die Vereine dafür zahlen, ist die Zersplitterung der Spieltage auf verschiedene Fernsehmärkte. Im Gegenzug verzichteten sie auf einen Teil ihres Selbstbestimmungsrechts. Wer wann spielt, entscheidet in gewissen Grenzen der TV-Anbieter und nicht der Verein. Der Preis dafür war der Verzicht auf alte Traditionen. Auch die TV-Ausfälle, die eigentlich Zuschauer ins Stadion locken sollten, sind nicht mehr in Stein gemeißelt, sondern nur noch ein versteckter Überbleibsel für das nächste Rechte-Pokerspiel.
Letztlich sind es die Spieler im Fußball – den Klopp in seinem wütenden Gespräch mit Buckland zu Recht als „Unterhaltung“ einstufte – die von all diesem riesigen Geld profitieren. Aber es gibt Zeiten, in denen die Liverpool-Ikone zu Tränen gerührt ist und sein Unterhaltungsansatz zu weit gehen kann. Dann habe ich etwas zu berichten. Die Maschine muss laufen.
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Quelle: www.ntv.de