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Wüst fordert von der Bundeskanzlerin eine Weisung, was bei den Grünen für Aufregung sorgt.

NRW-Ministerpräsident Wüst präsentiert sich als selbstbewusster Landeschef und hält mit Kritik an der Bundesregierung nicht zurück. Wüsts Koalitionspartner, die Grünen, stellen sich nun wider Erwarten öffentlich gegen ihn.

Hendrik Wüst (l, CDU), Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, und Friedrich Merz (CDU),...
Hendrik Wüst (l, CDU), Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, und Friedrich Merz (CDU), Bundesvorsitzender der CDU.

Die Menschen ziehen von einem Ort zum anderen um. - Wüst fordert von der Bundeskanzlerin eine Weisung, was bei den Grünen für Aufregung sorgt.

Hendrik Wüst, der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, hat seine Arbeit nach drei Jahren Dienstzeit leichter gemacht. Er erschien anfangs anspruchsvoll und holzern in seinen Reden. Jetzt ist er mit einem Witz bereit und kommt als zuverlässiger regionaler Führer über. Wüst sprach zur Sommerpressekonferenz in Düsseldorf am Donnerstag. Er hielt seine Kritik an der Rot-Grünen Koalition nicht zurück. Er prüfte ihre Politiken im Bereich der Einwanderung und des "elenden" Cannabis Gesetzes genau untersuchte.

Er reagierte auch deutlich gegen die CDU-Vorsitzende Friedrich Merz bei der Frage der Zusammenarbeit mit der Linken-Fraktion Sahra Wagenknecht. Keiner der Journalisten fragte nach seiner Bereitschaft, Chancellor-Kandidat zu sein in dieser Stunde langen Sitzung. Neben Merz und Söder (CSU) zählen Wüst und andere Union-Chancellor-Kandidaten. Wüst hätte wahrscheinlich dieselbe Antwort gegeben, wie er es vorher getan hat: Die Chancellor-Frage würde nach den anstehenden Wahlen in Ostdeutschland behandelt.

Bei der Konferenz kam es zwischen Wüst und seinen eigenen Grünen-Partnern zu einer Spaltung über Afghanistan. Normalerweise lobt die schwarze-grüne Koalition in NRW ihre harmonische Zusammenarbeit. Es war überraschend, als die Grünen Wüst öffentlich kritisierten.

Die Grünen kritisierten Wüst über Afghanistan

Nach einem gewaltsamen Messerstichattentat auf einen Polizisten durch einen 25-jährigen Afghanen in Mannheim, forderte Wüst seine Abschiebung nach Afghanistan und Verhandlungen mit den herrschenden Taliban. Die Bundesregierung, die Grünen erklärten, müsste "den säuren Apfel essen" und mit den Taliban kommunizieren, um die Rückkehr solcher Personen zu ermöglichen.

Aber Wüst's Grüne Koalitionskollegin denkt anders. Verena Schäffer, die Vorsitzende der grünen Parlamentsfraktion, sagte: "Gemäß der aktuellen Bewertung des Bundesministeriums des Innern sind Ausweisungen nach Afghanistan aufgrund der menschrechtlichen und Sicherheitslage verfassungswidrig." "Gespräche mit den Taliban über die Umsiedlung von Verbrechern sind nicht nur die Verstärkung einer brutal-islamistischen Terrororganisation, sondern können auch ihre Credibilität entscheidend beeinflussen," betonte sie. Sie fügte hinzu, dass ihre Opposition auch mit den Terrorgefahren in Verbindung stand. Nach dem Mannheimer Anschlag drohte der Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), dass er erneut die Möglichkeit zur Abschiebung schwerverbrecher nach Afghanistan und Syrien ermöglichen werde.

Ein "Letzter Ausweg" der Scholz im Bereich der Migration

Wüst forderte von Scholz, spezifische Strategien für kontrollierte Einwanderung in Deutschland in den anstehenden Bund-Länder-Gesprächen vorzulegen. Scholz müsse zeigen, dass er Pläne für wirksame Bearbeitung und Sicherheit im Bereich der Einwanderung vorlegen würde, bestätigte Wüst. Er forderte eine Beschleunigung von Plänen für Asylverfahren in Drittländern außerhalb der EU. "Für Asylverfahren gelten auch Länder auf dem europäischen Kontinent außerhalb der EU," merkte er hinzu. Für den Ministerpräsidenten-Gespräch am 20. Juni erwartet er die Berichte der Expertentauschung der Bundesregierung vor den Ländern und den Fortschritt des Prozesses. "Wir wirklich brauchen eine klare Politik der Bundesregierung auf diesem Thema," forderte Wüst.

Wüst war heftig über das "schreckliche" Cannabis-Gesetz

Bei seinen eigenen Angelegenheiten wurde Wüst sehr heftig im Thema des Cannabis-Gesetzes. Er fand es "wirklich kein Beispiel großer Staatsmannschaft." Dennoch wird NRW das begrenzte Freigabe von Cannabis nach dem Gesetz umsetzen. "Aber warum im Namen Gottes eine sofortige Amnestie erforderlich war? Warum im Namen Gottes so schnell gemacht werden musste?", fragte er. Für NRW allein wären über 70.000 Fälle im Rechtssystem rückwirkend zu bearbeiten. "Dies ist Politik, die die Situation übersehen lässt. Dies ist Politik, die hinter den Rücken jener getan wird, die sie ausführen müssen," beschimpfte er. Er beschrieb die Situation offenherzig, "Ehrlich gesprochen, fälschen wir es an, nach diesem schrecklichen Gesetz, das überhaupt nicht notwendig war." Ab dem 1. April 2023 ist Cannabisbesitz, privates Anbauen und auch Konsum in öffentlichen Räumen für Erwachsene ab 18 Jahren erlaubt, unter bestimmten Bedingungen.

Nach der Trennung einer Koalition mit der Linken-Fraktion (BSW) im Bundestag lehnt Wüst eine Zusammenarbeit mit der BSW auf Bundesebene nicht aus. Aber sie sind einverstanden, dass eine Partnerschaft auf Bundesebene nicht möglich ist. Eine bundesweite Partnerschaft bedarf vorsichtiger Prüfung, und in Nordrhein-Westfalen (NRW) ist die Wagenknecht-Partei keine Besorgnis. In den Staaten, wo es am meisten um es geht, nehmen die Kollegen die besten Entscheidungen. Die BSW erzielte 4,4% in den Europawahlen in NRW und 6,2% landesweit. Der ehemalige Düsseldorfer Oberbürgermeister Thomas Geisel, der jetzt BSW-Mitglied ist, war der Parteirepräsentant für den Europaparlament von NRW, und er ist kein Grund, "fundamentale Mauern" aufzubauen.

Ein Drängen auf Bundesbeteiligung an Schuldentilgungssiedlungen

Wüst drängte den Bund, an der Schuldenregelung teilzunehmen. "Wir benötigen eine klare Haltung der Bundesregierung in diesem Punkt," sagte er. "Wir können so weitergehen, das müssen wir nicht. Wir benötigen sofort eine Lösung für den Schuldenproblem. Wir können die nächste Generation nicht mit dieser Schuldenlast belasten. Wir benötigen eine Lösung, die fair für alle ist, und deshalb rufe ich die Bundesregierung zu der Schuldenregelung auf."

Nach dem neuesten Update des NRW-Staatsregierungs, das die Belastung der Gemeinden durch ihre Milliarden in Schulden mildern soll, fordert Wuest Bundesbeteiligung. "Das ist auf dem Tisch," erklärte er. Finanzminister Christian Lindner (FDP) hat die wesentlichen Aspekte des veralteten Schuldenregels für Gemeinden herausgestellt, was NRW als Grundlage für ausführliche Gespräche anerkennt. "Deshalb erwarte ich, dass die Bundesregierung an diesem Prozess teilnimmt."

Die NRW-Verwaltung plant, Gemeinden mit großen Schulden für die nächsten 30 Jahre zu unterstützen, insgesamt 7,5 Milliarden Euro aus Staatskassen. Ab 2025 ist vorgesehen, jährlich 250 Millionen Euro im Haushalt für diesen Zweck auszusetzen. Die Bundesregierung soll die Aufwandsdeckung mit 500 Millionen Euro jährlich übernehmen. Das Koalitionsabkommen der Traffic Light Coalition versprach Gemeinden bei der Lösung alter Schuldenprobleme Hilfe. Allerdings gibt es noch keine offizielle Antwort der Bundesregierung, wie Wuest berichtet. "Es gibt noch keine bedeutende unoffizielle Antwort."

Wer die Kosten trägt?

Trotz der angespannten Finanzlage des Bundeslandes und der Forderungen der Industrie nach Milliarden-Sonderfonds, um die Investitionsstopp für die deutschen Gemeinden aufzuheben, ist Wuest skeptisch gegenüber der Berührung der Schuldenbremse. "Wir können alles nicht zerbrechen lassen, aber was können wir in Schulden?", fragte Wuest. Dennoch können die the majority of federal states like NRW die Möglichkeit nutzen, den sogenannten konjunkturalen Komponenten für Kredite einzusetzen, da sie in Wirtschaftsaufschwungzeiten vollständig zurückzuzahlen sind. "Das zeigt, dass etwas ähnliches innerhalb der Schuldenbremse möglich ist."

Gesichter von schlechteren Steuereinnahmen-Vorhersagen konfrontiert, nutzt NRW die Ausnahmen der rechtlichen Schuldenbremse und plant, mehr Schulden durch die konjunkturale Komponente aufzunehmen. Nach Untersuchungen sind die erwarteten Steuereinnahmen für 2024 um rund 1,2 Milliarden Euro niedriger als ursprünglich im Herbst veranschlagt. Für 2025 ist eine Absenkung um rund 1,3 Milliarden Euro erwartet.

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