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Wüst fordert NSU-Opfer in Köln auf, Reue zu bekunden

Zwanzig Jahre nach dem NSU-Anschlag in der Kölner Keupstraße spricht der Ministerpräsident mit den Opfern, die zu Tätern wurden. Wüst räumt Fehltritte ein.

Hendrik Wüst (CDU), Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, spricht auf einer...
Hendrik Wüst (CDU), Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, spricht auf einer Pressekonferenz.

Unzureichendes Funktionieren der Regierung - Wüst fordert NSU-Opfer in Köln auf, Reue zu bekunden

Der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst (CDU), hat sich in einer Gastbeitrag für die "Kölner Stadtanzeiger" und die türkische Zeitung "Hürriyet" entschuldigt, die von der NSU-Attacke in Köln 20 Jahre zurückliegend betroffen waren. Er schrieb an alle, die an diesem Ereignis beteiligt waren, sowie an diejenigen, die trotz ihres Opferstatus falschen Verdacht ausgesetzt waren: "Dass der Staat die Menschen in der Keupstraße während dieses Angriffs nicht schützen konnte, ist unerklärlich. Er konnte sie nicht vor körperlichen und seelischen Schäden, noch vor falschen Anschuldigungen schützen. Ich bitt um Vergebung von allen, die so lange mit falschen Verdacht konfrontiert waren und ungerecht in die Ermittlungen hineingezogen wurden, obwohl sie selbst Opfer waren."

Am 9. Juni 2004 detonierten die NSU-Terroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt eine Nagelbombe in der Keupstraße. 22 Menschen wurden verletzt, einige schwer. Jahre lang beschuldigten die Polizei Verdächtige aus der türkischen Gemeinschaft und führten sie auf rechtsextreme Kreise hin. Sie vernachlässigten es, weiter zu ermitteln. Nachdem Mundlos und Böhnhardt 2011 Selbstmord begangen hatten, fanden sie Beweise, dass die "Nationalsozialistische Untergrund" (NSU) diese Attacke und andere Morde geplant hatte.

Wüst betonte, dass nicht nur die Bewohner der Keupstraße den schrecklichen Schock des Angriffs und die Angst um ihr Leben erlebten, sondern auch einer Bias- und Diffamierungswelle ausgesetzt waren. Während der Ermittlungen gab es Fälle, in denen Opfer öffentlich als Mitwisser beschuldigt wurden. Nordrhein-Westfalen hat sich von seinen Fehlern gelernte. Die Polizei und die Justiz sind nun aktiver in der Wahrnehmung der vielfältigen Vielfalt des Landes.

Ein Gedenkgottesdienst für den 20. Jahrestag des Angriffs wird am Sonntag stattfinden, an dem der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier teilnehmen wird.

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