In diesem Jahr wurden in der Region Rheingau-Taunus mindestens zwei Wolfswelpen geboren. Sie seien mit einer angeschlossenen Kamera in einem Hinterlandwald erfasst worden, teilte das Hessische Amt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) am Freitag mit. Dies ist das dritte Jahr in Folge, in dem Wölfe in der Region Rüdesheim Welpen zur Welt brachten, insgesamt wurden bisher sechs Welpen registriert. Jungtiere wandern im Alter zwischen 10 und 22 Monaten, um Partner und eigene Reviere zu finden.
Rüdesheims Eltern leben seit dem Monitoringjahr 2020/2021 in der Region. Der Beobachtungszeitraum beginnt immer am 1. Mai und endet am 30. April des Folgejahres, basiert also auf der Biologie von Wölfen, die Anfang Mai ihre Jungen zur Welt bringen.
Mindestens ein Dutzend Wolfswelpen wurden im vergangenen Jahr in Hessen geboren, nach drei ein Jahr zuvor. Ein Wurf besteht in der Regel aus vier bis sechs Tieren. Die Sterblichkeit aufgrund von Krankheiten und Verkehrsunfällen ist hoch. Laut Statistik liegt die Reproduktionsrate der Wölfe zwischen 20 und 30 %.
Im aktuellen Beobachtungszeitraum wurden 4 von insgesamt 6 Wolfsrevieren in Hessen bestätigt, mit Ausnahme von Rüdesheim im nordhessischen Spangenberg, dem mittelhessischen Butzbach und dem Truppenübungsplatz Wildflecken an der Grenze zwischen Hessen und Hessen Bayern. Laut HLNUG könnten Wölfe jederzeit durch Hessen ziehen. Viehzüchter werden gebeten, „sicherzustellen, dass ihre Tiere ordnungsgemäß geschützt werden“.
Zuletzt bestätigte das Land Hessen im Juli und August sieben Wolfsangriffe auf Nutztiere, alle im Main-Kinzig-Gebiet. Insgesamt wurden eine Ziege und sieben Schafe getötet und zwei weitere Schafe verletzt. In allen Fällen gelang es, die DNA der Wölfin zu erhalten, die erstmals im April dieses Jahres in Hessen gesichtet wurde. Laut HNLUG ist unklar, aus welchem Elterngebiet das Tier stammt.