Im Rahmen des Haushaltsentwurfs des Berliner Senats wollen die Berliner Wohlfahrtsverbände mit einer Kampagne auf die Bedeutung ihrer Arbeit aufmerksam machen. Sie kümmern sich um alle Situationen, in denen Menschen Hilfe brauchen, „wichtiger als man denkt“, sagten Caritas, Diakonie, AWO, Paritätisches Wohlfahrtsverband und die Jüdische Gemeinde am Donnerstag zum Auftakt einer Social-Media-Kampagne. Gemeinsam mit anderen freien Trägern in Berlin stellen sie 11.500 Jugendhilfeplätze, 1.600 Kindertagesstätten, 14.000 Krankenhausbetten, 8.000 Flüchtlingsplätze zur Verfügung und beschäftigen 160.000 Menschen, wie die Initiatoren auf Instagram posteten.
Der Senat hat letzte Woche einen Haushaltsentwurf für 2024/2025 vorgelegt und das Repräsentantenhaus wird ihn weiter diskutieren. Wie es in einer gemeinsamen Erklärung vom Donnerstag heißt, befürchten unabhängige Anbieter, dass die durch die hohe Inflation verursachten Kürzungen und Kostensteigerungen nicht vollständig ausgeglichen werden. Die Kampagne solle den Senat daran erinnern, dies zu verhindern, „denn ohne uns gäbe es das Soziale Berlin nicht.“ Den Einrichtungen fehle es bereits an finanziellen Mitteln für Bewirtschaftung, Miete, Material und Energie, heißt es in der Stellungnahme.
„Freie Träger stellen in der Hauptstadt zwischen 55 % und 100 % der sozialen Dienstleistungen in allen Arbeitsbereichen sicher“, heißt es. Andrea Asch, Vorstandsmitglied der Diakonie Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz. Doch die Mitarbeiter seien „seit Jahren chronisch unterfinanziert“.