Für den langjährigen Nationalspieler Jérôme Boateng gibt es wohl kein Comeback beim FC Bayern München. Nach dpa-Informationen vom Freitagvormittag geht die Tendenz in die Richtung, dass der 35-Jährige keinen neuen Vertrag bekommt. Eine endgültige Entscheidung soll aber dem Vernehmen nach noch nicht getroffen worden sein.
Laut «Bild» ist diese bereits getroffen. Demnach erhält der Weltmeister von 2014 keinen neuen Kontrakt beim deutschen Fußball-Serienmeister. Der Verteidiger hatte bereits von 2011 bis 2021 beim FC Bayern gespielt. Zuletzt war Boateng, der bei Olympique Lyon nach zwei Jahren keinen neuen Vertrag erhalten hatte, vereinslos. Deshalb könnte er auch außerhalb der Transferperiode verpflichtet werden.
Beeinflusst wird das Kalkül der Münchner von der gesundheitlichen Situation der drei Innenverteidiger. Matthijs de Ligt fehlt verletzt, nach der Länderspielpause soll der Niederländer wieder dabei sein können. Dayot Upamecano wurde vor dem Bundesliga-Heimspiel der Münchner am Sonntag gegen den SC Freiburg (17.30 Uhr/DAZN) von Schambeinproblemen gehandicapt.
Boateng hatte am Sonntag erstmals wieder beim FC Bayern mittrainiert. Auch an Folgetagen war der Abwehrspieler an der Säbener Straße im Einsatz.
Im öffentlichen Fokus stand zuletzt aber weniger der Sportler, sondern vor allem der Privatmann Boateng. Dieser steht vor einem neuen Strafprozess in Bayern, weil ihm vorgeworfen wird, im Sommer 2018 seine damalige Lebensgefährtin und Mutter seiner Kinder im Urlaub angegriffen zu haben. Deswegen wurde der Fußballer im Vorjahr wegen Körperverletzung und Beleidigung in zweiter Instanz zu einer Geldstrafe von 1,2 Millionen Euro verurteilt – dieses Urteil aber hob das Bayerische Oberlandesgericht jüngst auf und gab den Fall zurück an das Landgericht München I. Die Causa wird deshalb neu aufgerollt. Boateng beklagte ein unfaires Verfahren und eine Vorverurteilung.