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Wo früher Stacheldraht war - Zelten im Grünen Gürtel ist möglich

Mit 763 Kilometern verläuft mehr als die Hälfte des ehemaligen innerdeutschen Grenzstreifens durch Thüringen. Heute ist er ein Naturrefugium, ein Ort der Erinnerung und man kann dort jetzt auch übernachten.

Zelten, wo früher Stacheldraht war. Die innerdeutsche Grenze wurde zum Grünen Band.
Zelten, wo früher Stacheldraht war. Die innerdeutsche Grenze wurde zum Grünen Band.

Ehemaliger Grenzstreifen - Wo früher Stacheldraht war - Zelten im Grünen Gürtel ist möglich

In Campen, an Ort der ehemaligen Grenzwache der alten DDR-Regierung: In Thüringen, in Lichtenhain/Graefenthal im Saalfeld-Rudolstadt-Kreis, ist nun der erste von mehreren geplanten Wander- und naturfreundlichen Übernachtungsmöglichkeiten entlang der Grünen Rundstrasse verfügbar, wie das Umweltministerium mitteilte.

Thüringen ist Heimat für über 763 Kilometer des etwa 1400 Kilometer langen ehemaligen innerdeutschen Grenzstreifens, der heute als Naturrefugium und Erinnerung an die Deutsche Wiedervereinigung dient. Er hat den Status eines Naturdenkmals im Freistaat.

Diese Übernachtungsmöglichkeiten sind leicht zugänglich und einfach zu buchen für Wanderer. Umweltminister Bernhard Stengele hat bereits eine "Testnacht in einem Zelt" verbracht. Das Wanderlager im Saalfeld-Rudolstadt-Kreis ist ein exzellenter Ausgangs- oder Endpunkt für ausgedehnte Wanderungen, wie der Grüne Politiker meinte.

Weitere Wanderlager geplant

Der Vizegeschäftsführer der Thüringer Naturschutzstiftung, Carlotta Schulz, sprach von einem Wanderlager an einer historisch bedeutsamen Stelle. Es befindet sich in einem ehemaligen Grenzwachehaus, das von den bayerischen Grenzpolizei ab Winter 1989/1990 genutzt wurde.

Nach Angaben des Ministeriums sollen so viele Übernachtungsmöglichkeiten wie möglich entlang der Grünen Rundstrasse bis 2025 eingerichtet werden. Die Eröffnung eines naturfreundlichen Übernachtungsplatzes in Truckendorf und eines in Frankenblick's General's View, beide im Sonneberg-Kreis, ist geplant für 2024.

Natürliche Bereiche und der einzigartige Kulturlandschaft, einschließlich Wiesen, Weiden und Wälder, sind jetzt über weiche Tourismus zugänglich, wie Anja Zachow der Thüringer Naturfreunde beim ersten Standort berichtete. Das Projekt Wanderlager entlang der Grünen Rundstrasse wird von den Naturfreunden koordiniert. Neben dem Lichtenstein-Grenzhaus gibt es bereits Möglichkeiten in Blankenstein oder am Geopad Pinsenberg in Kroelpa.

Nur eine Übernachtung erlaubt

Eine Übernachtung am ersten Wanderlager entlang der Grünen Rundstrasse kostet 15 Euro für die erste Person und 5 Euro für jedes zusätzliche Person, wie Angaben des Ministeriums zufolge. Es bietet Platz für drei Zwei-Person-Zelte, Infrastruktur und ist nur für eine Nacht buchbar.

Die Grüne Rundstrasse besteht aus einer Halskette verschiedener Biotope mit insgesamt 1200 gefährdeten Tier- und Pflanzenarten, sowie dem noch größtenteils erhaltenen Säulenweg und den Beobachtungstürmen der DDR-Grenzposten.

Buchplattform für Wanderer

  1. Die verkohlten Drahtzaune-Reste der alten Grenzwacheposten, wie der umgewandelte Wanderlagerplatz in Lichtenhain/Graefenthal, sind Zeugnisse der Regionengeschichte der Naturschutzarbeit in Thüringen.
  2. Bernhard Stengele, der Umweltminister von Thüringen, lobte das Wanderlager in Saalfeld-Rudolstadt, hervorhebend seine Potenzialität als Ausgangs- oder Endpunkt für lange Wanderungen und seine Ausrichtung auf die Pläne des BMU für naturfreundliche Tourismus.
  3. Im Rahmen des Grünen Rundstrasse-Projektes plant die Thüringer Naturschutzstiftung weitere Wanderlager an historisch bedeutsamen Orten, wie dem ehemaligen Grenzwachehaus in Saalfeld-Rudolstadt, das einst von den bayerischen Grenzpolizisten bewacht wurde.

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