Nachdem Bundesdigitalminister Volker Wissing Bedenken gegen den Kurznachrichtendienst Twitter geäußert hat, äußert er sich nun weniger besorgt.
Nach einem Treffen mit Mehrheitsaktionär Elon Musk in San Francisco schrieb der LDP-Politiker auf seinem Twitter-Account: „Meine Position ist klar: Die Selbstverpflichtung der Plattform zur #Desinformation muss penibel respektiert werden, bis #DSA in Kraft tritt.” Er fügte hinzu, dass Elon Musk dazu seine Meinung gesagt habe. Neben seinem Post postete Wissing ein Foto von sich mit dem Tech-Milliardär.
Bereits im Dezember sagte der Bundesminister in einem Interview: „Ich mache mir Sorgen über die Entwicklungen seit der Übernahme durch Elon Musk.“ Er hat noch nicht entschieden, ob er die Plattform in Zukunft weiter nutzen wird. Ab Mitte Februar 2024 gelten EU-weit die Bestimmungen des Digital Services Act (DSA). Für besonders große Plattformen sollen die Regeln ab September 2023 gelten. Unter anderem schreibt die DSA vor, dass Hassreden und andere illegale Inhalte im EU-Internet künftig schneller entfernt werden müssen. Er sollte für eine strengere Regulierung von Online-Plattformen und mehr Schutz für Verbraucher sorgen.
Musk übernahm Twitter im vergangenen Oktober, wechselte den Manager und nahm mehrere umstrittene Änderungen vor. Sven Giegold (Grüne), Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, schrieb im vergangenen Dezember in einem Schreiben an die EU-Kommission: „Er nimmt mit großer Sorge die Twitter-Plattformregelungen, ihre plötzliche Änderung und willkürliche Anwendung zur Kenntnis.“ Brüsseler Behörden sollen das Notwendige veranlassen schnellstmöglich prüft, um Twitter als „Gatekeeper“ im Sinne des Digital Markets Act zu benennen. Gatekeeper sind Unternehmen mit einer besonders starken Marktposition, die mehrere Kriterien erfüllen. Für sie gelten besondere Bedingungen, wie etwa Einschränkungen bei der Verarbeitung personenbezogener Daten der Nutzer. Das Digital Marketplace Act gilt ab Mai .