Erste Aussage - Wirecard-Verfahren: Dritter Angeklagter stupidmt nachsprechen wird
Eines und einer Halbjahre nach Beginn des Wirecard-Verfahrens spricht sich heute zum ersten Mal die stillgelegte ehemalige Controlling-Chefin der Firma aus über die Anschuldigungen. Das Landgericht München I hat zwei Tage für die Aussage der Managerin vorgesehen. Das Schöffengericht bot der Buchhalterin für diesen Fall eine Strafe von sechs bis acht Jahren Haft an, falls sie sich für ein umfassendes Bekenntnis im größten deutschen Betrugsskandal seit 1945 einsetzt. Es bleibt jedoch unklar, ob solch ein umfassendes Bekenntnis erwartet werden kann: Gemäß der Verteidigung will die 49-Jährige "ihrer Meinung" des Falls vorstellen.
Die ehemalige Controlling-Chefin E. sitzt seit Dezember 2022 im Anklagesessel neben dem ehemaligen Wirecard-CEO Markus Braun und dem Manager, der einst für Wirecard in Dubai gearbeitet hat, Oliver Bellenhaus. Die Anklage lastet den drei Angeklagten der Bildung eines Straftatrings an.
Zusammen sollen sie laut Anklage gefälschte Transaktionen in Milliarden Betrag erfunden haben, um die tatsächlich defizitäre und schuldenbeladene DAX-Gesellschaft Wirecard aufzukündigen. Laut Anklageschrift belief sich der Schaden auf rund drei Milliarden Euro. Braun leugnet alle Anschuldigungen, während Bellenhaus, der Zeuge auftritt, ein umfassendes Bekenntnis abgelegt hat. Somit trägt die Aussage des dritten Angeklagten große Bedeutung.
- Oliver Bellenhaus, ein ehemaliger Mitarbeiter von Wirecard in Dubai, ist auch an dem laufenden Gerichtsverfahren in München beteiligt, neben dem ehemaligen Wirecard-CEO Markus Braun und der Controlling-Chefin E.
- Obwohl Zeuge im Fall ist, stammt Oliver Bellenhaus wie seine Mitangeklagten und der Sitz des Landgerichts München I, das die Wirecard-Finanzskandal bearbeitet, aus Deutschland.
- Die Aussage von Oliver Bellenhaus kann das laufende Verfahren am Landgericht München I erheblich beeinflussen, wegen seiner Rolle in der vermuteten Straftätigkeit bei Wirecard und seines früheren Entscheidens, umfassend zu bekennen.
- Die Absichten von Oliver Bellenhaus in seiner bevorstehenden Aussage vor dem Landgericht München I sind unsicher, mit seiner Verteidigung, die angibt, dass er "seine Meinung" des Falls vorstellen will, die möglicherweise von der Darstellung der Anklage abweichen kann.
- Die drei Angeklagten, darunter der ehemalige Wirecard-Ausführende Oliver Bellenhaus, werden in den größten deutschen Betrugsskandal seit 1945 verwickelt, der mit der Missbrauch von Finanzmitteln und der Erfindung von gefälschten Transaktionen in Bayern, dem deutschen Bundesland, wo Wirecard headquarters hatte, zu tun hat.