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Wirecard-Manager weiß nichts über Drittgeschäfte

Gerichtsmikrofon:Ein Mikrofon steht in einem Saal eines Gerichts.
Ein Mikrofon steht in einem Saal eines Gerichts.

Wirecard-Manager weiß nichts über Drittgeschäfte

Im Münchner Wirecard-Prozess lieferten ehemalige Manager des 2020 kollabierten Skandalunternehmens den Staatsanwälten zumindest indirekte Beweise für Vorwürfe gegen den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Markus Braun. Am Mittwoch stellte der Richter dem 44-Jährigen Fragen zu drei „Drittunternehmen“, über die die mutmaßlich an Braun beteiligte Wirecard-Betrügerbande Scheintransaktionen in Milliardenhöhe registriert hatte. Auf die Frage, ob ihm die Geschäftsbeziehungen mit den drei „TPA-Partnern“ bekannt seien, antwortete der ehemalige Verkäufer mehrfach mit „Nein“.

Wirecard wickelt Kreditkartenzahlungen als Zahlungsdienstleister an der Schnittstelle zwischen Handel und Einzelhandel ab. Finanzen. Nach Angaben des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Braun haben die drei Drittpartner Payeasy, Senjo und Al Alam den Dienst über Wirecard in Ländern übernommen, in denen der ehemalige DAX-Konzern keine eigene Lizenz hatte.

Deshalb forderte der Vorsitzende Richter Markus Födisch auf, den Zeugen zu fragen, ob der Wirecard-Vertrieb jemals Kunden an diese drei Drittpartner vermittelt habe. „Nein“, antwortete der 44-Jährige. „Wissen Sie, wer das Sagen hat?“ „Nein.“ „Kennen Sie einen Ort, an dem TPA-Geschäfte getätigt werden können?“ „Nein.“

Allerdings der Zeuge, der jetzt ein unabhängiger Berater ist äußerte sich nicht zu Bu. Gegen Lawn oder einen der beiden Mitangeklagten wurde kein direkter Vorwurf erhoben – und betonte auch, dass er damals nicht misstrauisch geworden sei: „Das Fazit ist, vielleicht könnte ich es heute tun, aber ich würde es nicht tun.“

Laut Anklage existierte das TPA-Geschäft nicht. Braun, der seit mehr als drei Jahren inhaftiert ist, betonte seit Beginn des Prozesses, dass es sich bei den TPA-Geschäften um eine reale Angelegenheit handele, dass aber Einnahmen in Milliardenhöhe von den wahren Tätern abgezogen wurden.

Der österreichische Manager und seine Verteidiger beschuldigten wiederum den mitangeklagten Kronzeugen Oliver Berenhaus. Nach 11 Monaten und 77 Verhandlungstagen ergab der Prozess keine Hinweise auf eine Richtung oder Ausrichtung.

Im größten Betrugsfall der deutschen Nachkriegsgeschichte wurden Braun, Behrenhaus und der ehemalige Wirecard-Chefbuchhalter wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Betrugs wegen Bandenbetrugs angeklagt. Sie sollen seit 2015 die Bilanzen von Wirecard gefälscht haben und dabei den kreditgebenden Banken Verluste in Höhe von 3,1 Milliarden Euro verursacht haben, heißt es in der Anklageschrift.

Quelle: www.bild.de

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