zum Inhalt

Wird die Zukunft von Ethereum von diesem Webhost bedroht?

Das Unternehmen Hetzner GmbH, ein deutscher Cloud-Dienstleister, hat sich per AGB gegen jegliche Krypto-Aktivitäten gestellt. Das schlägt hohe Wellen, schließlich hat sich kurz vor dem Ethereum Merge herausgestellt, dass der Webhosting-Dienstleister ungefähr 16 Prozent aller Nodes im Ethereum-Netzwerk unterhält. Für die Blockchain ein noch immer nicht geklärtes Problem. Immerhin unterstrich das Unternehmen nochmals, dass über seinen Dienst keine Krypto-Aktivitäten zulässig sind.

Auslöser für die Aussage des Unternehmens war ein aktueller Reddit-Post. So wollte ein Nutzer der Plattform über den Service des Unternehmens Nodes einrichten und hat sich mit einer Anfrage an das Unternehmen gewandt. Prompt wurde ihm mitgeteilt, dass der Gebrauch des Produkts für jegliche Kryptoanwendung, und sei es auch nur im geringsten Rahmen, nicht zulässig sei. Gemäß den AGB betrifft dies sowohl Proof-of-Stake- als auch Proof-of-Work-Aktionen zur Gewinnung von Kryptowährungen. Darüber hinaus ist sich das Unternehmen bewusst, dass derzeit viele Ethereum-Nutzer seinen Dienst nutzen, um Nodes durchzuführen. Berichten zufolge berät das Unternehmen intern, wie es in dieser Hinsicht vorgehen soll.

Nachfragen zu den Ursachen für diese kryptofeindliche Unternehmenspolitik verliefen bisher ergebnislos.

Blockchain – gar nicht dezentralisiert?

Das Verfahren bringt Fragen zu einem noch ungelösten Problem der Blockchain mit sich. Während die Technologie dezentralisiert und frei zugänglich ist, sind einige Bereiche ihrer Infrastruktur weiterhin weitgehend auf zentralisierte Webdienste angewiesen. Amazon zum Beispiel hostet unglaubliche 54 Prozent aller Ethereum-Knoten über seinen Cloud-Hosting-Dienst AWS.

Auf diese Weise sind sie der Unternehmenspolitik einer Reihe von Anbietern ausgesetzt. Darüber hinaus ist auch die technische Unzuverlässigkeit von Cloud-Hostern nicht gänzlich auszuschließen und stellt somit eine potenzielle Gefahr dar. So fielen beispielsweise vergangenes Jahr im Dezember einige Bereiche des AWS-Dienstes aus, wodurch der tägliche Betrieb vieler Kunden und Nutzer weltweit gestört wurde. Ein Ausfall dieser Dienste in großem Maßstab wird auch die Infrastruktur vieler Krypto-Projekte, einschließlich Ethereums, zumindest temporär lahmlegen.

Das Unternehmen für Blockchain-Sicherheit Trail of Bits publizierte erst im Juni dieses Jahres eine umfassende Studie, in der diese Probleme untersucht wurden.

Unmittelbar vor der Fusion

Das wichtigste Upgrade von Ethereum, Ethereum 2.0, steht kurz bevor. In diesem Zuge wird die Blockchain von ihrem bisherigen Proof-of-Work- zu einem Proof-of-Stake-Konsensmechanismus wechseln. Mit diesem Update soll Ethereum skalierbar gemacht und vor allem erheblich effizienter werden.

Allerdings weisen die AGBs der Hetzner GmbH darauf hin, dass diesbezüglich keine Unterscheidungen getroffen werden. Bei Verstößen gegen die AGB des Unternehmens wird ein Ausschluss vom Dienst angedroht. Wie die Zukunft eines grundlegenden Teils der Ethereum-Infrastruktur weiter aussieht, liegt somit in der Schwebe.

Quelle: www.btc-echo.de

Kommentare

Aktuelles