Trotz der massiven Ausbaupläne der Bundesregierung ist das Bundesamt für Seeschifffahrt und Gewässerkunde (BSH) zuversichtlich, dass seine Windenergieziele erreicht werden. „In Deutschland haben wir uns im Klimaschutzgesetz das Ziel gesetzt, bis 2045 treibhausgasneutral zu sein (…) Natürlich spielt die Offshore-Windenergie eine wichtige Rolle“, sagt Nico, Referatsleiter beim BSH. Nauert, Dienstag.
Im Rahmen des Offshore-Windenergiegesetzes hat die Bundesregierung den Ausbau von Offshore-Windparks deutlich beschleunigt. GW“, sagte Nauert. Bis 2045 sollen es 70 GW sein. Es gibt noch 8,1 GW – hauptsächlich erzeugt durch 22 Windparks in der Nordsee und drei Windparks in der Ostsee. Neben Anlagen in Küstengebieten gibt es derzeit 1.539 Offshore-Windenergieanlagen.
Obwohl das Ziel von 30 GW bis 2030 sei ganz anders als die jetzige Situation, Nauert ist optimistisch: „Natürlich ist das bis 2030 ein gewaltiger Ausbau (…), aber alle Beteiligten tun alles, was getan werden muss. » Mit Inkrafttreten des neuen Regionalentwicklungsplans im Januar könnten mehr als 35 GW erreicht werden, sagte Nauert.
Teil des Regionalentwicklungsplans ist auch eine Fläche von rund 100 Quadratkilometern in der Nordsee, die zur Produktion von Wasserstoff aus Windkraft genutzt werden soll. Der Wasserstoff wird dann per Schiff oder Pipeline an Land transportiert.
Im BSH beträgt die Bearbeitungszeit für solche Anträge derzeit 18 bis 24 Monate. Aber “der Gesetzgeber sagt: Das muss schneller gehen”, sagte Nauert. Demnach sind von der Ausschreibung des Areals durch die Bundesnetzagentur bis zur Inbetriebnahme der Anlage fünf Jahre geplant. „Der Gesetzgeber zieht an“, sagt Nolte.
BSH-Vizepräsident Bernd Brügge ist weniger optimistisch, was die Geschwindigkeit des Genehmigungsverfahrens für die Verklappung von Elbeschlamm in der ausschließlichen Wirtschaftszone betrifft: „Meine subjektive Einschätzung ist dass er nicht beschleunigt werden kann‘“, so Nauert, dauert ein solcher Prozess typischerweise zwei bis zweieinhalb Jahre. Er merkte jedoch an, dass die BSH ein solches Verfahren noch nie durchgeführt habe, „weil es noch nie zuvor einen Antrag dafür gegeben hat“.
Hamburgs Oberbürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat zuletzt immer wieder darauf hingewiesen, dass die Hamburg Port Authority (HPA) seit vergangenem Sommer gemeinsam mit der Bundesregierung daran arbeitet, den Elbschlick tief in die Nordsee zu versenken. Hamburg steht bei der Schlammentsorgung unter Druck. Die Vereinbarung zur Schlammdeponie am Leuchtturm E3 bei Helgoland ist zeitlich befristet, und die Nachbarländer Schleswig-Holstein und Niedersachsen haben eine Schlammdeponie in der Nähe des Vogelschutzgebietes Scharhörn strikt abgelehnt.
Nicht nur Schlick erregt die Aufmerksamkeit der FMA. Hinzu kommt eine Zunahme teils extremer Wetterlagen durch den Klimawandel. Die Meeresoberflächentemperatur in der Nordsee war im Jahresmittel die zweitwärmste seit Beginn der BSH-Analyse im Jahr 1969. Auch die Sturmfluten im vergangenen Jahr waren extrem. Brügge erklärte, dass es in Hamburg nur alle fünf Jahre zu sehr schweren Sturmfluten wie dem Zeynep-Sturm im Februar kommt.