Nach Jahren der Stagnation wird sich der Ausbau der Windkraftnutzung in Mecklenburg-Vorpommern wieder beschleunigen. Der Landtag hat am Mittwoch mit Stimmen der Regierungsfraktionen von SPD und Linke sowie der oppositionellen Grünen ein Windkraftbeschleunigungsgesetz beschlossen. CDU und FDP enthielten sich, die AfD bekräftigte in der Debatte ihre grundsätzliche Kritik an der Energiewende und stimmte gegen die Verlegung der Agrar- und Umweltkanzleien des Landes. Diese werden personell zunehmen. Umweltminister Till Backhaus (SPD) geht davon aus, dass sich dadurch die Verfahrensdauer für die Genehmigung neuer Windkraftanlagen deutlich verkürzen wird. „Das Ziel ist es, innerhalb von sieben Monaten eine Entscheidung zu treffen, wenn der Antrag vollständig dokumentiert ist“, sagte Backhouse.
In der Vergangenheit mussten Investoren in Windparks im Nordosten oft mehrere Jahre auf eine Entscheidung der Behörden warten. Dadurch werden bis 2022 nur 15 neue Windkraftanlagen gebaut, ein Bruchteil der Zubauten in den Nachbarländern Schleswig-Holstein oder Niedersachsen. Nach Angaben der Landesregierung sind noch 830 Anträge anhängig.
Mehrere Sprecher der Opposition bemängelten, dass das Gesetz noch keine Bestimmungen zur Beschleunigung des Verfahrens für neue Übertragungsleitungen und große Solaranlagen enthalte. Ein Antrag weist die Landesregierungen an, solche Änderungen schnell zu prüfen und gegebenenfalls einzuarbeiten.