Drei Tage nach der Sprengung eines Geldautomaten in Ludwigslust haben Unbekannte in Wittenburg (Ludwigslust-Parchim) einen weiteren Geldautomaten gesprengt. Die Täter erbeuteten in Wittenburg auch Bargeld und sind weiterhin auf der Flucht, wie ein Polizeisprecher am Dienstag in Ludwigslust sagte. Es handelte sich um einen frei stehenden Bankautomaten unweit eines Supermarktes. Verletzt wurde nach bisherigen Erkenntnissen niemand. Die Polizei ermittelt wegen Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion.
Nach bisherigen Ermittlungen wurde der Automat in Wittenburg mit einem Gasgemisch aufgesprengt und dabei erheblich beschädigt. Der Sachschaden wurde auf mehrere Zehntausend Euro geschätzt.
Die Täter sollen auch Bargeld erbeutet haben, die Höhe sei noch unklar. Am Tatort wurden unter anderem zwei Gasflaschen gefunden.
Es war laut Polizei die zehnte Raub-Attacke auf Geldautomaten und Geldtransportfahrzeuge in MV in diesem Jahr, wovon das Gros auf Westmecklenburg entfiel. So war unter anderem im Juni ein Bankautomat in Sievershagen bei Rostock in einem Einkaufscenter auf ähnliche Art und Weise zerstört worden. Weitere Tatorte waren Lübz und Zarrentin (Ludwigslust-Parchim) sowie Leezen bei Schwerin, Strasburg (Vorpommern-Greifswald), Grevesmühlen und Gadebusch (Nordwestmecklenburg). Bundesweit gab es nach bisherigen Statistiken 2022 etwa 500 solcher Automatensprengungen.
In Mecklenburg-Vorpommern waren 2023 zudem zweimal Geldtransporte überfallen worden. Anfang März sollen an der Autobahn 20 bei Gützkow (Vorpommern-Greifswald) schwer bewaffnete Täter laut Polizei mehr als drei Millionen Euro erbeutet haben. Sie sind noch auf der Flucht. Einen weiteren Raubüberfall gab es im April bei Neubukow unweit von Rostock, wo es ein Bäckereifahrzeug mit Geldtresor traf.