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Wie groß ist der Mangel an Kinderbetreuungseinrichtungen in Deutschland?

Eine neue Studie zeigt, dass in Deutschland rund 430.000 Kindergartenplätze fehlen. Dies geschieht trotz der Tatsache, dass Eltern das gesetzliche Recht auf einen Kindergartenplatz für jedes Kind unter drei Jahren haben.

Foto: dpa

Wie groß ist der Mangel an Kinderbetreuungseinrichtungen in Deutschland: Die Autoren der neuen Studie der Bertelsmann-Stiftung behaupten, dass bis zum Jahr 2030 sofortige Regierungsmaßnahmen erforderlich sind, um die Situation mit dem Mangel an Kindergartenplätzen zu verbessern.

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Wie groß ist der Mangel an Kinderbetreuungseinrichtungen in Deutschland

Der Hauptgrund ist der Mangel an qualifizierten Kinderbetreuern, die Kindergärten besetzen könnten, was wiederum die Anziehung von qualifizierten Arbeitnehmern aus dem Ausland mit jungen Familien, die Kinderbetreuungsplätze benötigen, nach Deutschland erschwert.

Die Studie zeigt erhebliche Unterschiede zwischen West- und Ostdeutschland auf – in beiden gibt es eigene Probleme.

Enormer Mangel an Kindergärten in Westdeutschland

In den westlichen Bundesländern Deutschlands fehlen mehr als 385.000 Kindergartenplätze, was etwa 90 % des Gesamtmangels ausmacht.

Fast ein Drittel davon entfällt auf das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen, wo mehr als 110.000 Plätze fehlen. In Bayern, das etwa zwei Drittel der Bevölkerung von Nordrhein-Westfalen hat, fehlen etwa 70.000 Plätze. In Baden-Württemberg beträgt das Defizit etwa 60.000 Plätze und in Hessen etwas mehr als 40.000.

Obwohl alle Bundesländer einen Mangel an Kita-Plätzen erfahren, sind einige von ihnen in einer relativ besseren Position. In Hamburg mit einer Bevölkerung von etwa zwei Millionen Menschen fehlen etwa 6.400 Kindergartenplätze. In Bremen mit weniger als 600.000 Einwohnern beträgt der Mangel 6.500.

Die Lage ist in Berlin vergleichsweise schlechter, wo die Bevölkerung etwa doppelt so groß ist wie in Hamburg, aber mehr als dreimal so viele Kindergartenplätze fehlen – der Mangel beträgt etwa 20.000 Plätze.

Überlastete Kinderbetreuer in Ostdeutschland

In Ostdeutschland ist der Mangel an Kindergärten insgesamt weniger akut – zumindest wenn man absolute Zahlen betrachtet. In den östlichen Bundesländern fehlen insgesamt etwa 45.000 Plätze in Kinderbetreuungseinrichtungen im Vergleich zu dem, was sein sollte.

Experten der Bertelsmann-Stiftung warnen jedoch, dass Kinderbetreuer in den östlichen Bundesländern einfach zu viele Kinder betreuen.

Jeder Betreuer muss sich um 3,4 Kinder in den westlichen Bundesländern und 5,4 Kinder in den östlichen kümmern. Auf Kindergruppen lastet eine noch größere Belastung – 7,7 Kinder in den westlichen Bundesländern, aber im Durchschnitt 10,5 in den östlichen.

Was empfehlen die Experten?

Die Autoren der Studie sagen, dass es keinen anderen Weg gibt, als einfach mehr qualifizierte Kinderbetreuer einzustellen und dafür zu sorgen, dass diejenigen, die derzeit arbeiten, nicht gehen.

Das wird einfach mehr finanzielle Ressourcen erfordern, die für die Kinderbetreuung eingesetzt werden.

Gleichzeitig weisen die Experten darauf hin, dass die im Vertrag vereinbarte Betreuungszeit oft diejenige übersteigt, die einige Eltern tatsächlich benötigen, und dass ein flexibleres Modell mehr freie Betreuungsstunden ermöglichen würde.

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